Stilkritik: Politikerinnenfrisuren:Berlin, Paris, Washington: Das Haar sitzt

Politikerinnenköpfe weltweit haben dieselbe Botschaft: Ich habe alles im Griff - auch meine Haare. Das führt zum Einheitslook aus Strähnchen und Betonpony. In Bildern.

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Politikerinnenköpfe weltweit haben dieselbe Botschaft: Ich habe alles im Griff - auch meine Haare. Das führt zum Einheitslook aus Strähnchen und Betonpony.

Michelle Bachelet begrüßt Hillary Clinton auf dem Flughafen von Santiago de Chile. Chiles Präsidentin, die noch bis Donnerstag kommender Woche im Amt ist, dürfte erfreut zur Kenntnis genommen haben, dass sie und die US-Außenministerin denselben Friseur haben. Ein Zufall?

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Keineswegs. Der Stil der Macht hat Regeln und die Politikerinnen, die sie beachten, sehen sich erstaunlich ähnlich. Wir haben uns durch die Forbes-Liste der mächtigsten Frauen weltweit geklickt und festgestellt: Sie tragen die Haare maximal kinnlang, gefärbt oder gesträhnt ...

Foto: Bundeskanzlerin Angela Merkel; dpa

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... und meist so festtoupiert und eingesprayt, dass kein Härchen eine Chance hat, aus der Reihe zu tanzen.

Foto: US-Außenministerin Hillary Clinton; AFP

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"Huch, sehen wir uns ähnlich": Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Hillary Clinton anlässlich des 20. Jahrestages des Mauerfalls in Berlin umarmte, kann es kaum fassen: Clintons gesträhntes Blondhaar ist am Hinterkopf ebenso hochtoupiert wie Merkels, vorne sind ein paar Ponyfransen mit Haarlack festbetoniert. Zur Abrundung tragen beide marineblaue Jacketts - das doppelte Lottchen der Politik.

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Der bronzefarbene Helm von Nancy Pelosi, der Mehrheitsführerin im US-amerikanischen Repräsentantenhaus, sendet eine klare Botschaft: Meine Fraktion habe ich genauso fest im Griff wie meine Frisur.

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US-Politikerin Kathleen Sebelius, die dem Gesundheitsministerium vorsteht, hat sich für die strähnig-praktische Variante in edlem Silber entschieden - natürlich ebenfalls kinnlang.

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Auf Krawall gebürstet: Kabinettskollegin Janet Napolitano wählte die burschikose Version, ebenso wie ...

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... die finnische Präsidentin Tarja Halonen, die wegen ihrer Haarfarbe auch "Rote Tarja" genannt wird.

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Die französische Wirtschaftsministerin Christine Lagarde gibt sich durch den geschwungenen Pony etwas femininer - jedoch auch mit der Botschaft: Keine Experimente, die Frisur sitzt. Ein Trend, ...

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... der auch auf den Philippinen vorherrscht. Präsidentin Gloria Arroyo trägt die klassische Politikerinnenfrisur in Schwarz - doch von der Farbe abgesehen sieht auch sie ihren Amtskolleginnen in aller Welt recht ähnlich.

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Ihr Amt als Familienministerin trat Ursula von der Leyen mit langen blonden Haaren an - ein ungewöhnlicher, aber durchaus entzückender Anblick im Parlament. Das Erfreulichste daran: Von der Leyen war so weit weg vom Klischee der langhaarigen Blondine, wie man nur sein kann.

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Im April 2007 kam die Mähne dann trotzdem weg. Angeblich ohne besonderen Grund: "Ich habe es einfach mal gewagt", sagte sie. Könnte allerdings auch sein, dass die Frisur nicht mehr zu ihren Karriereplänen passte. Immerhin hatte auch Angela Merkel sich im Wahlkampf von ihrer Topffrisur getrennt - mit Erfolg. Zum Posten einer Bundesarbeitsministerin, den sie seit vergangenen November innehat, passt die Frisur in der Tat besser.

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Eine ähnliche Frisur wie von der Leyen, und gerade deshalb kaum zu erkennen: Die Frau mit den kurzen dunklen Haaren zeigt Julia Timoschenko im Jahr 2001. Dieses Bild dürfte damals auf der Suchliste von Interpol gewesen sein: Als Stellvertreterin von Ministerpräsident Viktor Juschtschenko saß sie wegen des Vorwurfs der Steuerhinterziehung und Urkundenfälschung in Untersuchungshaft, in Russland lief gegen sie ein Verfahren wegen Bestechung von Militärs.

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Wunderbare Verwandlung: Seit 2004, dem Jahr der Orangen Revolution, trägt die Ex-Regierungschefin der Ukraine einen aufwändigen Gretchenzopf und bricht damit den Trend zur Helmfrisur. Um Zweifler zum Schweigen zu bringen, die behaupteten, es handle sich um ein Haarteil, öffnete Timoschenko einmal vor Journalisten ihr Haar. Eigentlich wollte sich die 49-Jährige für den Wahlkampf im vergangenen Januar von ihrer eigentümlichen Folklorefrisur trennen, doch dann blieb sie dabei. Scheinbar fühlt sie sich darunter recht gut geschützt - wie unter einem geflochtenen Helm.

Genützt hat es ihr jedoch nicht: Nachdem sie im Februar 2010 erst ihrem russlandfreundlichen Konkurrenten Viktor Janukowitsch bei der Präsidentenwahl unterlegen war, sprach ihr Anfang März die Mehrheit der Parlamentarier das Misstrauen aus. Sie übergab die Regierungsgeschäfte ihrem Stellvertreter.

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Text und Bildauswahl: sueddeutsche.de/bavo/vs/cat

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