Stiftung Warentest überprüft Spielsachen:Gefahr aus der Spielzeugkiste

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Spielautos, Plüschtiere und Holzspielzeug sind gefährlicher als bisher angenommen: In einer Studie wurden in jedem Produkt Schadstoffe nachgewiesen, ein Großteil hat die Sicherheitstests nicht bestanden.

Ein Teddy von Steiff, eine Puppe von Fisher Price, eine Eisenbahn von Brio: Auf diese Marken haben sich sorgsame Eltern verlassen, besonders seit 2007 in Asien hergestelltes Spielzeug millionenfach zurückgerufen wurde, weil es mit Blei belastet war. Steiff beispielsweise hatte vor einigen Monaten die Produktion zurück nach Deutschland geholt - der Qualität wegen.

Böse Überraschung: Laut Stiftung Warentest sind 80 Prozent der Spielzeugautos, Teddybären und Puppen mit gesundheitsgefährdenden Schadstoffen belastet. (Foto: ddp)

Jetzt zeigt eine Versuchsreihe der Stiftung Warentest: Auch vermeintlich hochwertiges Markenspielzeug ist nicht unbedenklich. In jedem getesteten Produkt waren Schadstoffe vorhanden, ein Großteil hat herkömmliche Sicherheitstests nicht bestanden.

Die Verbraucherschutzorganisation hat in einer Studie die Sicherheit von 50 Markenspielsachen für Kinder unter drei Jahren getestet. Das Ergebnis: Mehr als 80 Prozent der geprüften Spielzeuge sind mit gefährlichen Schadstoffen belastet, zwei Drittel davon stark bis sehr stark.

Bei fünf von 50 Spielzeugen geht für die Kinder sogar eine akute, möglicherweise lebensbedrohliche Gefahr aus: Leicht ablösbare Einzelteile können Kleinkinder beim Spielen leicht verschlucken.

Unter den getesteten Firmen waren bekannte Hersteller wie Brio, Eichhorn, Fisher Price, Plan Toys, Selecta, Sigikid, Steiff und Thomas & Friends. Mehr als die Hälfte der Produkte kommen aus China. Auf das CE-Zeichen, das auf jedem der 50 geprüften Spielsachen stand und mit dem der Hersteller angibt, dass er alle EU-Richtlinien für das Produkt einhält, ist laut Stiftung Warentest wenig Verlass. Keines der geprüften Spielzeuge war völlig schadstofffrei. Besonders Holzspielzeug war stark mit Schadstoffen belastet.

Die am häufigsten gefundenen schädlichen Substanzen im Spielzeug waren polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die zu Entzündungen führen und teilweise krebserregend sind. Desweiteren fanden die Tester Phthalate, Formaldehyd, Nonylphenol, Schwermetalle und zinnorganische Verbindungen. Ein gefährlicher Cocktail, immerhin ist Formaldehyd giftig, Nonylphenol ist ein Hormongift und Phthalate sind fortpflanzungsgefährdend.

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