Kate Moss: Kate
Eine olfaktorische Symphonie aus Catwalk, Jetset, Junkie-Rock und wie nicht von dieser Welt: In etwa so muss der Duft sein, den Kate Moss, das begehrteste Über-Dreißig-Model der Jetztzeit, komponiert hat.
Doch alle Erwartungen werden umgehend enttäuscht. Die Verpackung ist, nun ja, eine Verpackung, das Design von gestern - ein Fauxpas, wo die Moss doch virtuos im Sich-selber-Verpacken ist. Über den altrosafarbenen Karton wuchern Rosenranken in pessimistischem Schwarz, oh weh, und der Flakon besticht durch antithetisches Design.
Er trägt eine Vintage-Kappe aus geschliffenem Kristall - schwarz wie eine Raucherlunge, die zwei Schachteln Marlboro Lights täglich, gerechnet auf zwanzig Jahre backstage in Milano, angerichtet haben.
Dass Rosa für Jugend steht und Schwarz für Tod, wird kristallklar, als sich der Duft Luft macht: Pfingstrose, Maiglöckchen, Heliotrop und Magnolie blühen auf, alles Gewächse, die erst unheimlich schön und dann schnell unheimlich welk werden.
Auch drin: Omaeskes Vergissmeinnicht und ein paar Samen der schwarzen Mimose, die, laut Blumenlexikon, für Empfindlichkeiten stehen - im Klartext: Gefühlsschwankungen, mit denen verwirrte junge Liebhaber und jünger machende Haarschnitte einhergehen.
Kate, so mieft was? Die Midlifecrisis.
Foto: AP