Spiele:Das sind die besten Brettspiele des Jahres

Spannend wie TV-Serien, interaktiv wie Apps, gesellig wie Facebook: Die Sieger in den Kategorien Spiel, Kennerspiel und Kinderspiel des Jahres bieten weit mehr als stupides Würfeln.

Von Daniel Wüllner

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SpieldesJahres

Quelle: Spiel des Jahres

Neun Jury-Mitglieder haben in den vergangenen Monaten Hunderte neue Spiele gesichtet und durchgespielt. Jetzt stehen die Sieger fest. Das Partyspiel "Codenames" ist Spiel des Jahres 2016. Die Jury kürte außerdem das Kennerspiel des Jahres für besonders anspruchsvolle Spieler. Ausgezeichnet wurde "Isle of Skye". Das Kinderspiel des Jahres - "Stone Age Junior" - wurde bereits vor einigen Wochen ausgewählt.

Der Preis für das Spiel des Jahres wird seit 1979 vergeben. Die Preisträger erhalten kein Geld, allerdings dürfen die Spieleverlage gegen eine Lizenzgebühr mit dem Signet der Jury werben. Ausgezeichnete Spiele konnten in den vergangenen Jahren immer mit höheren Verkaufszahlen rechnen.

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Codenames - Sieger in der Kategorie "Spiel des Jahres"

Codenames

Quelle: Wüllner

"Codenames" in einem Satz: Gemeinsam in das Hirn des Gegenübers eindringen.

Darum wurde "Codenames" nominiert: 25 Begriffskarten liegen auf dem Tisch. Aber das eigentliche Spiel findet auf der sozialen Ebene statt. Zwei Agenten-Teams diskutieren abwechselnd über die Gedankenwelt ihres jeweiligen Geheimdienstchefs. Der sagt zu Beginn jeder Runde nur ein Wort und eine Zahl, zum Beispiel: "Wald. Zwei." Mehr Informationen bekommt sein Team nicht, dann muss es erraten, welche zwei Begriffe der Chef mit "Wald" verbindet. "Kiefer", das ist wahrscheinlich klar. Und schickt er dann noch den "Jäger" in den Wald - oder kommt ein anderer Begriff infrage? "Codenames" ist ein Partyspiel, bei dem es fast schon egal ist, wer gewinnt. Im Vordergrund stehen absurd lustige Diskussionen über Begriffe und Assoziationen.

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Imhotep - nominiert in der Kategorie "Spiel des Jahres"

Imhotep

Quelle: Wüllner

"Imhotep" in einem Satz: Sie werden Bauklötze verstauen.

Darum wurde "Imhotep" nominiert: Im alten Ägypten war Imhotep der Baumeister der Pharaonen. Für die ersten Pyramiden ließ er riesige Steinblöcke über den Nil verschiffen. Im gleichnamigen Spiel eifern die Spieler ihm nach. Wer lädt zuerst seine Holzklötze aufs Boot? Wer lenkt das Schiff? Und vor allem: Wohin? Aus drei vermeintlich einfachen Entscheidungen hat Autor Phil Walker-Harding ein komplexes Spiel für zwei bis vier Baumeister errichtet.

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Karuba - nominiert in der Kategorie "Spiel des Jahres"

Karuba

Quelle: Wüllner

"Karuba" in einem Satz: Viele Wege führen durch den Dschungel.

Darum wurde "Karuba" nominiert: Jeder Spieler bekommt seinen eigenen Dschungel und vier Entdeckerfiguren in unterschiedlichen Farben, die diesen Dschungel durchqueren müssen. Auf der anderen Seite des Grüns wartet auf jede Figur genau ein Tempel. Die Ausgangssituation ist für alle Spieler gleich, genau wie das in jedem Zug zu ziehende Weg-Plättchen ist für alle Spieler gleich. Doch welche Wege zum Tempel führen, entscheidet jeder Spieler selbst. Während einer eine Linkskurve zum Tempel baut, wirft der nächste das Kurvenplättchen lieber weg. Denn stets hat man die Wahl - entweder eine der Figuren bewegen oder den Weg weiter bauen - beides gleichzeitig geht nicht. Wer zuerst alle vier Tempel erreicht, gewinnt. Viel schöner als die Siegerehrung ist am Ende aber, die gewählten Wege zu vergleichen.

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Isle of Skye - Sieger in der Kategorie "Kennerspiel des Jahres"

Isle of Skye

Quelle: Lookout-Spiele

"Isle of Skye" in einem Satz: "Carcassonne" liegt nicht in Schottland.

Darum wurde "Isle of Skye" nominiert: Plättchen auslegen, Wege bauen, ein eigenes Reich errichten und damit Punkte sammeln: Klingt nach dem bekannten Brettspiel "Carcassonne". Aber "Isle of Skye" funktioniert anders: Zwar werden Plättchen gezogen, aber nur um anschließend sofort wieder versteigert zu werden. Was kostet das Plättchen mit dem Highland-Rind? Für wie viele Münzen kaufen die Mitspieler das Whisky-Plättchen? Aus den erworbenen Teilen baut jeder Spieler dann seine eigene Insel und bekommt Siegpunkte für abgeschlossene Bergketten, lange Straßen oder Tierherden. Die zwölf verschiedenen Bedingungen für den Sieg werden in jeder Partie neu gezogen, was das Spiel immer wieder zu einer neuen Herausforderung macht.

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T.I.M.E. Stories - nominiert in der Kategorie Kennerspiel des Jahres

T.I.M.E.  Stories

Quelle: Wüllner

"T.I.M.E. Stories" in einem Satz: "Und täglich grüßt das Murmeltier" als Brettspiel.

Darum wurde "T.I.M.E. Stories" nominiert: Mit neuen Mechanismen und modulartigen Erweiterungen hebt sich das Spiel von der Konkurrenz ab. Die Spieler schlüpfen in die Rolle von Zeitreisenden und versuchen Rätsel zu lösen. Etwa, um in einem französischen Sanatorium einen Riss in der Zeit zu schließen. Da Zeit ein kostbares Gut ist, teilt die Gruppe sich auf: Nur ein Spieler schaut im Sanatorium hinter den Vorhang, während ein anderer mit der Krankenschwester spricht. Nach der Runde wird die Geschichte im Gespräch zusammengefügt. Reicht die Zeit nicht aus, um das Rätsel zu lösen, springen die Spieler ein weiteres Mal zurück in die Vergangenheit - aber diesmal wissen sie schon mehr.

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Pandemic Legacy - nominiert in der Kategorie "Kennerspiel des Jahres"

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Quelle: Daniel Wüllner

"Pandemic Legacy" in einem Satz: Ansteckender als jeder Fernsehserie.

Darum wurde "Pandemic Legacy" nominiert: Im Gegensatz zu den immergleichen "Risiko" oder "Monopoly" lädt dieses Spiel zu einer Fortsetzungsgeschichte ein. Zwei bis vier Spieler kooperieren. Sie versuchen, vier Seuchen durch Kartensammeln einzudämmen und die Kranken zu heilen. Allein das ist schon eine Herausforderung. Doch was passiert, wenn das Spielbrett nicht vergisst? Wenn in der nächsten Partie Chicago verseucht bleibt. Dann hinterlässt jede Entscheidung Spuren auf dem Brett. Dieses Konzept haben die Spieleautoren Matt Leacock und Rob Daviau mit einer spannenden Geschichte verbunden, die "Pandemic Legacy" derzeit zum beliebtesten Brettspiel der Welt macht.

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Stone Age Junior - Sieger in der Kategorie Kinderspiel des Jahres

Leo muss zum Frisör

Quelle: Wüllner

"Stone Age Junior" in einem Satz: Steinzeitlicher Spaß für Kinder.

Darum wurde "Stone Age Junior" ausgezeichnet: Rohstoffe einsammeln, planen und bauen. Das können Kinder ebenso gut wie Erwachsene. Marco Teubner hat nur die Komplexität der Erwachsenen-Variante etwas heruntergeschraubt. Das prämierte Resultat: "Stone Age Junior". Statt seine Männchen strategisch einzusetzen, bewegen sich die Figuren in dem Kinderspiel mittels Memory-System. Mögliche Züge liegen als grüne Baumplättchen verdeckt um das Brett herum verteilt. Wer sie sich gut merken kann, kommt schneller an die Rohstoffe für seine drei Hütten, die den Sieg bedeuten.

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Mmm! - nominiert in der Kategorie Kinderspiel des Jahres

Mmmm!

Quelle: Wüllner

"Mmm!" In einem Satz: Tetris im Kühlschrank.

Darum wurde "Mmm!" nominiert: Wenn die Katze aus dem Haus ist, tanzen die Mäuse in der Küche. Der promovierte Mathematiker unter den Spieleautoren, Dr. Rainer Knizia, hat sich ein Kinderspiel für die ganze Familie ausgedacht. In "Mmm!" muss eine Mäusefamilie zusammen alle Fische, Brote, Gurken und den Käse verputzen, bevor die Katze wieder in die Küche kommt. Dazu würfeln die Spieler und decken anschließend Teile der gewürfelten Lebensmittel zu. Immer wenn das Essen nicht ganz aufgegessen wird, kommt die schwarze Katze einen Schritt näher. Ist Ihnen zu einfach? Dann wenden Sie das Brett und spielen die Profivariante, bei der die Mäuseplättchen nur in der gleichen Reihe gelegt werden dürfen.

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Leo muss zum Frisör - nominiert in der Kategorie Kinderspiel des Jahres

Leo muss zum Frisör

Quelle: Wüllner

"Leo muss zum Frisör" in einem Satz: "Und täglich grüßt das Murmeltier" als Kinderspiel.

Darum wurde "Leo muss zum Frisör" nominiert: Ein gutes Kinderspiel fordert Kinder. Ein brillantes Kinderspiel fordert Kinder und Erwachsene. Wenn der Wecker morgens klingelt und Leos Mähne wieder ein Stück gewachsen ist, müssen alle Spieler den Löwen gemeinsam zum Frisör schicken. Doch im Dschungel warten so viele nette Gesprächspartner, die Leo aufhalten. Nach jeder dieser Unterhaltungen verstreicht die Zeit. Und ist der Zeiger einmal rum, schließt Bobos Frisörladen. Am Abend werden alle Tierplättchen wieder zugedeckt, bleiben aber an der gleichen Stelle liegen. Ein neuer Tag bricht an, ein neuer Versuch, Leo zum Frisör zu schicken, beginnt. Doch diesmal wissen die Spieler, unter welchem Plättchen welches Tier wartet - und können Zeit sparen. Ähnlich wie Memory trainiert das Spiel die Erinnerungsfähigkeit von Eltern und Kindern gleichermaßen. Diese verbindende Herausforderung und die schöne Ausstattung zeichnen "Leo muss zum Frisör" aus.

© SZ.de/wüll/olkl/jab
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