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Soziales - Potsdam:Viele kreative Aktionen zum Nachbarschaftstag in Brandenburg

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Potsdam (dpa/bb) - In Brandenburg gibt es zum "Tag der Nachbarn" am 29. Mai wieder zahlreiche Aktionen, um das Miteinander zu stärken. Allerdings fallen sie wegen der Corona-Gefahr etwas anders aus als sonst üblich. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur.

"Statt Nachbarschaftsfesten stehen in diesem Jahr kreative Aktionen mit ausreichend Abstand im Vordergrund", sagt Hannah Kappes, Sprecherin der Stiftung "nebenan.de", die den Aktionstag vor zwei Jahren ins Leben gerufen hat. Derzeit würden landesweit 71 Aktionen vorbereitet. Am häufigsten planten Nachbarn, Blumengrüße an ihre Nachbarn zu versenden oder sie mit einem "Juten Beutel", also einem kleinen Geschenkpaket, aufzumuntern.

Hannah Kappes verweist in dem Zusammenhang auf eine für sie "besonders schöne Idee". So wollen Nachbarn in Grünheide (Oder-Spree) "Stadt, Land, Fluss..." über den Gartenzaun hinweg spielen. In Wittstock (Ostprignitz-Ruppin) wird es in diesem Jahr kein Nachbarschaftsfest wie 2019 geben. Dafür wollen die Initiatoren mit einem Infostand auf dem Marktplatz der Stadt vertreten sein.

"Ab dem 28. Mai sind wir jeden Donnerstag dort vertreten und informieren über Hilfsaktionen und Netzwerke rund um das Thema Nachbarschaft", sagt Lissy Boost von der Volkssolidarität. Der Wohlfahrtsverband hat sich mit anderen Verbänden, Vereinen und Akteuren in diesem Jahr zusammengeschlossen. Gemeinsam wolle man mit den Leuten - auf Abstand - über Themen wie Integration, Teilhabe, psychische Erkrankungen aber auch positive Erfahrungen mit Nachbarn während der Corona-Krise ins Gespräch kommen.

Dabei können Besucher Fotos, Geschichten oder Gedichte einsenden. "Die werden dann zum Ende der Aktion in einer Wimpelkette verewigt", kündigt Boost an. Aktionsende sei voraussichtlich am 25. Juni.

Während in Wittstock ein wachsendes Aktionsbündnis auf dem Markt Präsenz zeigen will, sind solche zentralen Veranstaltungen in der Landeshauptstadt Potsdam nicht geplant. "Es gibt in Potsdam aber das ganze Jahr über zahlreiche privat organisierte Initiativen, zum Beispiel von Vereinen, Ortsverbänden von Parteien", sagt Stadtsprecherin Juliane Güldner.

Auch die Stadt habe für die Corona-Zeit eine "Helferstelle" ins Leben gerufen. "Dort werden auch Hilfsangebote entgegengenommen, um Hilfe-Suchende und Helfende zu vermitteln", so Güldner. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) besetze die Stelle im Auftrag der Stadt.

Über viele andere Projekte und Hilfsangebote in Brandenburg, die nicht im Zusammenhang mit dem "Tag der Nachbarn" stehen, weiß auch Hannah Kappes zu berichten. "Ein besonders schönes Projekt sind die 'Stinknormalen Superhelden' aus Rathenow", sagt sie. Das Projekt sei im vergangenen Jahr von der Stiftung mit dem ersten Platz beim Deutschen Nachbarschaftspreis ausgezeichnet worden.

Die Helden sind eine Gruppe junger Leute, die sich seit sieben Jahren für Umwelt- und Tierschutz und das gemeinsame Miteinander stark machen. Dafür schlüpfen sie in schrullige Superheldenkostüme, um auf ihre Aktionen aufmerksam zu machen. "Die Helden gehen an Schulen, um Kinder für Umwelt- und Tierschutz und soziale Themen zu sensibilisieren", berichtet die Stiftungssprecherin. Sie bewirtschafteten für und mit den Bürgern der Stadt Rathenow den "Stinknormalen Stadtgarten", um ein generationsübergreifendes Miteinander zu stärken. Sie führten auch Müllsammelaktionen durch, starteten Baumpflanzaktionen und engagierten sich in der Obdachlosenhilfe.

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