Soziales - München:Grüne fordern mehr Geld für Frauen und deren Kinder

München (dpa/lby) - Einen besseren Schutz von Frauen und deren Kindern wollen die Landtags-Grünen erreichen. Dazu hat die Fraktion ein Antragspaket mit der Forderung nach Investitionen in Millionenhöhe geschnürt. "Wir gehen von vier bis fünf Millionen Euro jährlich aus, um den Bedarf einigermaßen abdecken zu können", sagte die frauenpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Verena Osgyan, am Dienstag im Landtag in München. Gefordert werden vor allem mehr Geld für Beratungs- und Betreuungspersonal sowie mehr Plätze in Frauenhäusern.

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München (dpa/lby) - Einen besseren Schutz von Frauen und deren Kindern wollen die Landtags-Grünen erreichen. Dazu hat die Fraktion ein Antragspaket mit der Forderung nach Investitionen in Millionenhöhe geschnürt. "Wir gehen von vier bis fünf Millionen Euro jährlich aus, um den Bedarf einigermaßen abdecken zu können", sagte die frauenpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Verena Osgyan, am Dienstag im Landtag in München. Gefordert werden vor allem mehr Geld für Beratungs- und Betreuungspersonal sowie mehr Plätze in Frauenhäusern.

Eine Studie hatte vor gut einem Jahr gezeigt, dass die 38 staatlich geförderten Frauenhäuser in Bayern in etwa so viele Frauen ablehnen müssen wie sie jährlich aufnehmen. "Wir müssen die Frauenhäuser und Beratungsstellen so ausstatten, dass der Personalschlüssel funktioniert, dass Beratung und Betreuung sichergestellt werden kann", sagte Osgyan.

Unterstützung erhielten die Grünen von der Landesarbeitsgemeinschaft der Frauennotrufe und Frauenberatungsstellen in Bayern (FiB). "Wir brauchen eine verlässliche und stabile Finanzierung, die uns nicht von Jahr zu Jahr entzogen werden kann, um ein stabiler Anker für Frauen und Kinder sein zu können", sagte FiB-Sprecherin Sabine Böhm.

Auch die SPD kritisierte die Engpässe bei den Frauenhäusern und sprach von einer "Schande für das reiche Bayern". Die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Ruth Müller, sagte: "Der Staat hat dafür Sorge zu tragen, dass er seiner Schutzfunktion für die Bürgerinnen und Bürger umfassend gerecht wird."

Eine Studie hatte vor gut einem Jahr eklatante Missstände bei der Betreuung von Frauen gezeigt, die Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt geworden sind. Demnach finden jährlich etwa 1500 Frauen Zuflucht in einem Frauenhaus - doch ebenso viele werden abgewiesen. Mehr als eine Million Frauen in Bayern sind laut der Studie des Instituts für empirische Soziologie an der Universität Erlangen-Nürnberg im Laufe ihres Lebens Opfer sexueller Gewalt geworden.

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