Soziales - Berlin:Immer weniger Sozialwohnungen in Schleswig-Holstein

Berlin/Kiel (dpa/lno) - Der Bestand an Sozialwohnungen schrumpft auch in Schleswig-Holstein weiter. So gab es zum Jahresende 2018 im nördlichsten Bundesland nur noch 47 196 Sozialwohnungen - 1313 weniger als ein Jahr zuvor, wie aus der Antwort des Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

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Berlin/Kiel (dpa/lno) - Der Bestand an Sozialwohnungen schrumpft auch in Schleswig-Holstein weiter. So gab es zum Jahresende 2018 im nördlichsten Bundesland nur noch 47 196 Sozialwohnungen - 1313 weniger als ein Jahr zuvor, wie aus der Antwort des Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) verwies auf die Pläne der Landesregierung, "die Zahl der bestehenden Bindungen mittel- und langfristig zu erhöhen". In den vergangenen Jahren sei es gelungen, den Neubau von geförderten Wohneinheiten deutlich zu intensivieren. Die Attraktivität der Förderangebote müsse steigen. "Aus diesem Grunde wurden beispielsweise vor wenigen Wochen die Zuschüsse für den Mietwohnungsneubau deutlich von 250 Euro auf bis zu 375 Euro pro Quadratmeter erhöht."

Laut Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) wurden im Norden zwischen 2011 und 2018 mehr als 7400 Wohnungen mit Förderzusage errichtet. "In Schleswig-Holstein ist die Lage deutlich besser als im bundesweiten Durchschnitt", sagte VNW-Direktor Andreas Breitner. Die Mitgliedsunternehmen schafften es, "ihren Bestand von rund 30 000 Sozialwohnungen weitgehend stabil zu halten". Die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt in Teilen des Landes habe weniger mit dem Wegfall von Sozialbindungen zu tun. Es sei in der Vergangenheit zu wenig bezahlbarer Wohnraum gebaut worden.

In Deutschland fielen auch im vergangenen Jahr deutlich mehr Wohnungen für Bedürftige weg als es Neubauten gab. Ende 2018 gab es bundesweit fast 42 500 Sozialwohnungen weniger als noch ein Jahr zuvor. Der Statistik zufolge fielen 2018 allein rund 70 000 Sozialwohnungen aus der Bindung, etwa 27 000 wurden neu gebaut. Die Linken-Wohnungsexpertin Caren Lay fordert deshalb ein "Rettungsprogramm für den Sozialen Wohnungsbau".

Bei Sozialwohnungen in Deutschland sind die Mieten staatlich reguliert. Nur Menschen, bei denen die Behörden einen besonderen Bedarf sehen, dürfen dort wohnen. Allerdings fallen Wohnungen nach einer bestimmten Zeit aus der "Bindung" und können normal am Markt vermietet werden.

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