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Soziales - Arnsberg:Missbrauchsvorwürfe beim Weißen Ring: Ermittelungen

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Dortmund/Arnsberg (dpa/lnw) - Wegen des Verdachts eines sexuellen Übergriffs ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen einen Mitarbeiter der Opferschutzorganisation Weißer Ring aus Nordrhein-Westfalen. Nach einer entsprechenden Anzeige ergebe sich ein Anfangsverdacht, dem nun nachgegangen werde, sagte ein Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft Arnsberg am Dienstag. Beschuldigt wird ein ehrenamtlicher Mitarbeiter und Leiter einer Außenstelle, sexuelle Handlungen an einem von ihm seit 2018 betreuten Kriminalitätsopfer vorgenommen zu haben. Der Weiße Ring hatte Strafanzeige gestellt und den Missbrauchsverdacht am Montag selbst öffentlich gemacht.

Es gebe Hinweise auf mutmaßliches schweres Fehlverhalten und den Verdacht von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, hatte das Landesbüro in Dortmund mitgeteilt. Den Schilderungen zufolge soll der Mann die besondere Belastung der betroffenen Frau für seine Zwecke ausgenutzt haben. Die Hinweise einer Opferanwältin und einer Beratungsstelle seien auch vom Geschäftsführenden Bundesvorstand als glaubwürdig eingestuft worden, hieß es. Der Mitarbeiter sei nach Bekanntwerden der Vorwürfe als Leiter von seinen Aufgaben abberufen worden. Einem Angebot des Weißen Rings zu einem persönlichen Gespräch sei er bislang nicht nachgekommen.

Der Mann war wegen des Vorwurfs sexueller Übergriffe auf eine Frau bereits 2019 zeitweise suspendiert worden, berichtete der Weiße Ring weiter. Weil es keine Anzeige des Opfers gegeben habe, Widersprüche nicht geklärt werden konnten und der Mitarbeiter die Vorwürfe als "völlig haltlos" zurückgewiesen habe, sei die Suspendierung nach wenigen Wochen wieder aufgehoben worden. Der Weiße Ring habe nun eine Taskforce eingerichtet, die sämtliche Fälle überprüfen wird, die der frühere Außenstellenleiter betreut hat.

© dpa-infocom, dpa:210223-99-557457/2

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