Silvio Berlusconi:Die Rechnung für den Cavaliere

Veronica Lario hat die Nase voll von den Eskapaden ihres Manns - und bekommt nach der Scheidung 300.000 Euro von ihm. Monatlich.

Scheidung auf italienisch - nun ist sie vollbracht: Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi (73) hat sich mit seiner Noch-Ehefrau Veronica Lario angeblich über die Unterhaltszahlungen geeinigt. Nach Angaben der italienische Nachrichtenagentur Ansa soll die 53-Jährige 300.000 Euro im Monat erhalten und lebenslang in der Villa "Belvedere Visconti di Modrone" wohnen dürfen.

Berlusconi

Ende des Rosenkriegs im Hause Berlusconi

(Foto: Foto: AP)

Dies sei das Ergebnis einer fünfstündigen Sitzung vor dem Scheidungsrichter am vergangenen Wochenende, hieß es weiter. Ursprünglich hatte Lario von ihrem Mann 43 Millionen Euro pro Jahr verlangt. Das wären mehr als 3,5 Millionen Euro im Monat. Berlusconi wollte zunächst lediglich 200.000 Euro im Monat zahlen.

Der Rosenkrieg im Hause Berlusconi war vor etwa einem Jahr ausgebrochen, nachdem die ehemalige Schauspielerin Anfang Mai über die linksliberale Tageszeitung La Repubblica bekanntgegeben hatte, dass sie sich scheiden lasse. "Ich kann nicht mit jemandem leben, der sich mit Minderjährigen trifft", führte sie zur Begründung an.

Abgesehen von der international bekannten Schwäche ihres Gatten für schöne Frauen, hatte die bis heute ungeklärte Beziehung des Cavaliere zu einer damals noch minderjährigen neapolitanischen Schülerin das Fass zum Überlaufen gebracht.

Bis heute ist nicht eindeutig geklärt, in welcher Beziehung der Medienmogul zu der mittlerweile 18-jährigen Noemi Letizia stand. Der "Fall Noemi" beschäftigte über Monate die internationale Presse. Daneben gab es immer wieder Berichte über angebliche Sex-Partys mit Callgirls. Berlusconi sieht sich seitdem als Opfer einer Medien-Hetzjagd.

Nachdem aber auch die Edel-Prostitutierte Patrizia D'Addaro von gemeinsamen Nächten sprach und Tonbandbeweise ins Feld führte, erweiterte der Rosenkrieg sich zu einer Staatsaffäre. Auch der katholische Bischof Domenico Mogavero, Präsident der italienischen Bischofskommission für Rechtsfragen, forderte von Berlusconi, sich vor dem Parlament zu den Anschuldigungen zu äußern.

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