Sexuelle Gewalt:Wie die Welt über #MeToo diskutiert
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Seit dem Skandal um Harvey Weinstein ist sexuelle Gewalt in vielen Ländern ein beherrschendes Thema - doch wird damit ganz unterschiedlich umgegangen. Teils wurden Gesetze verschärft, teils ist die Debatte ermattet.
Von SZ-Autoren
Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht irgendwo auf der Welt Vorwürfe sexueller Übergriffe öffentlich werden. Dieter Wedel in Deutschland vor zehn Tagen, ein Pekinger Professor am vergangenen Freitag, die Star-Fotografen Bruce Weber und Mario Testino am Wochenende. Seit dem Weinstein-Skandal im Oktober ist sexueller Machtmissbrauch ein beherrschendes Thema.
In einigen Ländern diskutiert die Politik bereits über schärfere Gesetze, in anderen wird die Diskussion eher abgewürgt. Ein weltweiter Überblick über den Stand der "Me Too"-Debatte.
USA
Jede, oder jedenfalls fast jede. In den ersten Tagen nach der Erfindung des Schlagworts #MeToo haben so, so viele Amerikanerinnen bei Facebook und Twitter über ihre Erfahrungen mit sexueller Belästigung erzählt. Untereinander geflüstert haben sie über die Vorfälle schon immer, plötzlich waren sie öffentlich. Noch immer kommen fast täglich Fälle ans Licht.
Auch am Wochenende gab es wieder Schlagzeilen, ein ungewöhnlicher Fall, weil es um Männer geht, die sich sexuell ausgebeutet fühlen: Mehrere männliche Models werfen den Star-Fotografen Bruce Weber und Mario Testino sexuelle Belästigung vor. 15 aktive und ehemalige Models beschuldigten Weber in der New York Times, er habe sie bei Foto-Shootings und bei privaten Treffen bedrängt und begrapscht. Testino wird von 13 Models der Belästigung beschuldigt. Er soll unter anderem vor den Augen seines ehemaligen Assistenten masturbiert haben, ein Male-Model nannte ihn ein "sexuelles Raubtier".
Gerade in New York, wo so viele Helden gefallen sind - Medienmacher, der Stardirigent der Oper, Schauspieler, Politiker, Prominente und weniger Prominente - kennt fast jeder jemanden, der Opfer oder Täter ist oder zumindest jemanden kennt. Was auch daran liegt, dass es in dieser Stadt so viele Helden gibt, deren Macht sie mit dem Gefühl ausstattete, alles tun zu können ("grab them by the pussy").
Diese Zeiten sind vorbei - und fast ins Gegenteil gekehrt: Insbesondere prominente Männer fürchten sich vor falschen Beschuldigungen, denen im derzeitigen Aufruhr automatisch alle Glauben schenken. Trotzdem ist es so, dass die Frauen, die am häufigsten Opfer von sexueller Belästigung werden, etwa Zimmermädchen in Hotels, kaum zu Wort kommen. Eine Gruppe Hollywood-Stars namens Time's Up will das nun ändern und hat einen Fonds für Rechtsbeistand für weniger privilegierte Frauen aufgelegt. Kathrin Werner
Massenbewegung gegen alltäglichen Missbrauch
Am Sonntag sind sie wieder auf die Straße gegangen, haben in 20 schwedischen Städten mit Fackelzügen gegen die Diskriminierung von Frauen demonstriert. "Die Me Too-Revolution hat begonnen", schreiben die Veranstalter, und in Schweden kann man mindestens von einer Massenbewegung sprechen.
Die hat dort zwar angefangen, wie in anderen Ländern auch: Schauspielerinnen haben über sexuelle Übergriffe und Vergewaltigungen durch Kollegen berichtet. Doch danach ging es wie eine Welle durch viele Berufsstände, meldeten sich Tausende Juristinnen, Technikerinnen, Journalistinnen, Politikerinnen zu Wort und bestätigten die widerlichen Geschichten vom alltäglichen Missbrauch.
Nun bemüht sich Schweden seit Jahrzehnten wie nur wenige Länder darum, Frauen gleiche Chancen zu geben. Eben erst hat die Regierung dafür eine eigene Behörde, eine Gleichstellungs-Behörde, geschaffen. Umso schockierter sind viele nun, dass auch die schwedische Gesellschaft Frauen offenbar nicht vor sexueller Gewalt schützen kann. Und glauben fest daran, dass die "Me Too"-Bewegung endlich etwas ändern wird. Sogar König Carl XVI. Gustaf hat gesagt, dass diese wohl letztlich zu etwas Gutem führen könne, weil man nun alte Steine umdrehe.
Die Regierung plant neue Gesetze, um Opfer stärker zu schützen und Täter härter zu bestrafen. Ein erster Gesetzesvorschlag sieht vor, Sex strafbar zu machen, wenn er nicht freiwillig ist. Dann muss man vor dem Geschlechtsverkehr sicher sein, oder sich im Zweifel vergewissern, dass der andere auch will. Die Reform ist schon lange geplant, durch die "Me Too"-Debatte hat sie eine neue Dringlichkeit erhalten. Silke Bigalke
Alt gegen Jung
"Alles nur alte Frauen!", ätzt die junge französische Kollegin. Die prominenten Französinnen um Catherine Deneuve, die jüngst mit der These eines Männerrechts aufs Lästigwerden überraschten, sind meist nicht ganz jung. Besonders für Empörung sorgte ihre Aufforderung, Frauen sollten sich nicht so haben, wenn sich Männer in der Enge der Pariser Metro an ihren Hintern rieben. "Die letzte Metro der Deneuve fuhr 1980", spotteten die Kritiker im Netz in Anspielung auf den berühmten Truffaut-Film der Diva. Die Schauspielerin hat sich mittlerweile bei den Opfern sexueller Gewalt entschuldigt, hält aber an der Aussage des von ihr unterzeichneten Textes fest.
Die "Me Too"-Debatte tobt in Frankreich - wo sie erst unter dem Hashtag " Balance ton porc" ("Verpfeif dein Schwein") geführt wurde - besonders heftig. Wohl auch, weil ein hergebrachter, speziell französischer Feminismus auf einen neuen, amerikanisch beeinflussten prallt. Die Älteren finden die Jüngeren oft überempfindlich, fürchten um die Kunst der Verführung und um die sexuelle Freiheit selbstbestimmter Frauen. Die Gegenseite sieht darin ein Verhöhnung der Gewaltopfer.
Eine Umfrage ergab jüngst, dass mehr als die Hälfte der Französinnen schon sexuell belästigt wurde; bei Frauen unter 35 Jahren ist der Anteil aber noch deutlich höher. Und beschränkten sich frühere Debatten um sexuellen Macht-Missbrauch auf übergriffige Politiker, hat der Weinstein-Skandal die Perspektive geweitet: Besonders in Medienfirmen kam es zu Anschuldigungen - und zu Rauswürfen. Frankreichs Regierung plant nun ein Gesetz, das auch verbale sexuelle Belästigung unter Strafe stellen soll. Leo Klimm
Lustloses mitdebattieren
Die Italiener diskutieren schon so lange über Sexismus und verquere Frauenbilder, dass sie diesmal nur lustlos mitdebattieren. Wie ermattet. Das liegt auch daran, dass das ganze Debattieren nicht viel gebracht hat. Italien wird von alten Männern regiert, und keiner regierte in den vergangenen Jahrzehnten länger als Silvio Berlusconi, den die Weltpresse einmal den sexistischsten Politiker des Abendlandes nannte wegen seiner anzüglichen Witze über Politikerinnen, der grellen Programme mit halbnackten Frauen in seinen TV-Sendern, wegen des Bunga-bunga mit Showgirls im Keller seiner Villa.
Berlusconis Frauenbild prägte eine Epoche. "La Deneuve" kam ihm nun gelegen. "Sakrosankte Dinge" habe die gesagt, fand Berlusconi. "Die Frauen wollen doch, dass man ihnen den Hof macht." Er habe da wenig Erfahrung, in seinem Fall sei es umgekehrt: "Die Frauen machen mir den Hof." Die Italiener haben solche Sprüche schon so oft gehört, dass sie gar nicht mehr hinhören. Seine Ex nannte ihn einen "Drachen", der junge Mädchen verschlinge.
Die minderjährige "Ruby"? Vergessen, trotz fortlaufender Prozesse. Berlusconi ist zurück. Bei der Parlamentswahl im März mischt er wieder mächtig mit, als wäre nichts geschehen. Viele seiner Wähler sind weiblich, eher im fortgeschrittenen Alter. Oliver Meiler
Die Machtverhältnisse sind eben so
In Russland wird auch diskutiert, aber nicht so wie in den USA oder Schweden, sondern herunterspielend, sehr viel mehr im Deneuve'schen Geist: dass Männer doch wohl noch galant sein dürfen, flirten, Blumen schenken. Die "Me Too"-Haltung zum Machtmissbrauch wird von russischen Frauen nur selten geteilt, jedenfalls öffentlich. "Sexuelle Belästigung durch den Chef oder Kollegen gilt in der russischen Gesellschaft eher als Norm oder Kompliment", sagt die Theaterregisseurin Leda Garina.
Aus der Debatte lässt sich die Haltung vieler russischer Frauen so herausdestillieren: Die Machtverhältnisse sind eben so. Wozu sich beschweren? "Wenn Frauen etwas durch das Bett erreichen, ist das ihre freie Entscheidung; wenn sie einverstanden ist, hat sie keine Ehre. Und wenn schon?", sagt die Schriftstellerin Tatjana Moskwina.
Das Klima von physischer und psychischer Gewalt spüren russische Frauen aber natürlich, auch wenn sie nicht darüber reden. Europa kümmere sich ja um das Problem, sagt die Regisseurin Garina, "Russland dagegen steht dies erst noch bevor". Dabei ist ein umstrittenes Gesetz noch ziemlich neu. Es wurde vor einem Jahr verabschiedet und hat häusliche Gewalt entkriminalisiert. Sie ist jetzt nur noch eine Ordnungswidrigkeit. Frank Nienhuysen
Hollywood ist plötzlich Downunder
In Australien war "Me Too" bis vor ein paar Tagen kein großes Thema. Es war eine Hollywood-Geschichte, exotisch und unterhaltsam. Schließlich hat Australien seinen eigenen Missbrauchsskandal: Vergangenes Jahr brachte eine Untersuchung zutage, dass katholische Priester Jahrzehnte lang systematisch Kinder missbraucht haben.
Dann wurde zur Prime Time im Fernsehen berichtet, dass Craig McLachlan, einer der bekanntesten Schauspieler Australiens ("McLeods Töchter"), angeblich über Jahre Frauen bedrängt und belästigt hat - verbal und tätlich. Sogar auf der Bühne, vor 2000 Zuschauern, während der "Rocky Horror Show", als er mit einer Darstellerin eine Bettszene spielte. "Er hat mir unter der Decke den Slip weggezogen und mich auf den Hintern geküsst", erzählte die Schauspielerin vor der Kamera unter Tränen.
Plötzlich war Hollywood Downunder. Der Beschuldigte galt sofort als schuldig, sogar Qualitätsmedien nannten ihn sofort beim Namen. Viele Männer verunsichert das. Nachgefragt bei Paul, 39, Angestellter in einem Heimwerkermarkt bei Sydney. "Männer stehen plötzlich unter Generalverdacht. Das stinkt mir", sagt Paul.
Von Catherine Deneuve habe er noch nie gehört. Er sei aber froh, dass die Französin mit ihrer Warnung vor "Hass von Männern und Sexualität" die Debatte "auf den Boden der Realität" zurückgebracht habe. "Nicht alle Männer sind Schweine", stellt Paul klar. "Ich habe jedenfalls noch nie eine Frau belästigt." Urs Wälterlin
Nahezu jede Inderin kann von Belästigung berichten
Um Vorverurteilung dreht sich die Debatte gerade auch in Indien. Dort kursiert eine Namensliste mit Professoren, von denen sich Studentinnen fernhalten sollten. Ein Pranger für Akademiker, ins Netz gestellt hat sie die indischstämmige Studentin Raya Sarkar aus Kalifornien, sie sagt, sie wolle jungen Frauen helfen, Gefahren zu entgehen. Nach eigenen Angaben hat Sarkar Vorwürfe sexueller Belästigung und Nötigung gegen die genannten Männer gesammelt. Doch diejenigen, die solche Vorwürfe erheben, bleiben anonym.
Beschuldigte beklagen eine Name-and-Shame-Kampagne, eine Hetzjagd ohne Chance, dass sich die Männer verteidigen könnten. Einige indische Feministinnen kritisierten die Methoden der Studentin, sie schadeten dem Kampf gegen sexuelle Gewalt eher, als dass sie nützten. Die Liste erschien im Herbst, als "Me Too" auch Indien erreichte. Doch den entscheidenden Auslöser für Debatten über sexuelle Belästigung und Gewalt hatte es auf dem Subkontinent schon fünf Jahre früher gegeben.
Die Massenvergewaltigung einer Medizinstudentin in Delhi hat die Nation 2012 aufgewühlt, die 23-Jährige starb nach langem Martyrium. Was sich seither geändert hat in dem von Männern beherrschten Indien? Gesetze wurden verschärft, Vergewaltigungen werden öfters angezeigt als früher, über Gewalt gegen Frauen wird zumindest in der Mittelschicht stärker diskutiert.
Nahezu jede Inderin kann von Belästigungen wie Grapschereien in Bussen berichten. Aber jene, die dafür kämpfen, dass sich etwas ändert, sagen auch: Es wird dauern. Solange die Erziehung ist, wie sie ist, solange Eltern Jungen als Prinzen verwöhnen und Mädchen benachteiligen oder sogar vor der Geburt abtreiben lassen, dürfte es ein zäher Prozess bleiben, Indiens Frauen zu ihrem Recht zu verhelfen. Arne Perras
Eine Entlassung an der Universität
"Me Too" hat es schwer in China: Es gibt keine freie Presse und die KP beäugt alle Bewegungen hochmisstrauisch, die spontan aus der Mitte der Gesellschaft heraus entstehen. Das gilt erst recht für Kampagnen, die geeignet sind, mächtigen alten Männern Probleme zu bereiten.
Und so gab es zwar die Stimmen einiger mutiger Chinesinnen, die sich mit ihren Erlebnissen aus der Deckung wagten - aber es blieben Einzelne und ihre Vorwürfe hatten keine Folgen. Wenigstens bis zum Freitag. Da nämlich feuerte eine Pekinger Universität tatsächlich einen Professor, Chen Xiaowu, wegen "ernsthafter Verletzung" der Schulregeln. Eine ehemalige Studentin, Luo Xixi, hatte Chen in Chinas sozialen Medien beschuldigt, sie vor 13 Jahren sexuell belästigt zu haben.
Luo hatte dafür "Me Too" in den chinesischen Hashtag #Woyeshi übersetzt, ihre Geschichte wurde stark diskutiert, viele Nachzüglerinnen aber hatte sie nicht. Der Schritt der Uni nun ist Genugtuung für Luo, aber ein Durchbruch fürs Land? Wohl noch nicht. Immerhin: vor kurzem noch hatte ein Autor in China Daily erklärt, sexuelle Belästigung sei ein exklusives Problem des dekadenten Westens, während Chinas "traditionelle Werte" die Frauen beschützen würden. Solch hanebüchenen Unsinn liest man heute nicht mehr. Kai Strittmatter
Sängerin beschuldigt Fußball-Funktionär
Südafrika ist gesellschaftlich gespalten wie wenige andere Länder der Welt; mehr als zwei Jahrzehnte nach dem Ende der Apartheid klaffen immer noch tiefe Gräben zwischen Schwarz und Weiß, Arm und Reich. Was allerdings viele der Parallelwelten verbindet, ist eine ausgeprägte Macho-Kultur, und die beschränkt sich längst nicht auf Herablassung im Job oder aggressive Anmachen.
Gewalt gegen Frauen gehört vielerorts zum Alltag; das Risiko für Frauen, umgebracht zu werden, ist in Südafrika fünfmal höher als im weltweiten Durchschnitt, und Schätzungen zufolge ist der Täter in mindestens der Hälfte der Fälle ein Beziehungspartner. Schutz durch den Staat erwarten die wenigsten - zu Recht: Weniger als neun Prozent der Anzeigen wegen sexueller Übergriffe führen zu einer Verurteilung, wie die Regierung selbst einräumt.
Die "Me Too"-Welle erfasste im Oktober auch Südafrika, als die Sängerin und frühere ANC-Abgeordnete Jennifer Ferguson den ehemaligen Fußball-Verbandspräsidenten und ANC-Funktionär Danny Jordaan öffentlich bezichtigte, sie vor 24 Jahren in einem Hotelzimmer vergewaltigt zu haben. Jordaan wies die Vorwürfe zurück, die ANC-Führung schwieg nahezu geschlossen zu dem Fall. Und südafrikanische Tweets enthalten, anstelle von "Me Too", häufiger den schon länger gebräuchlichen Hashtag #MenAreTrash - Männer sind Dreck. Tobias Zick
Gesetz verbietet sexistische Werbung
Der bedeutendste Beitrag zum Thema Sexismus in Brasilien kommt derzeit natürlich von Anitta. Ihr Sommerhit "Vai Malandra" (Auf geht's, du Luder) wurde bei YouTube binnen eines Monats knapp 130 Millionen Mal abgespielt. In der zugehörigen Debatte wird darum gestritten, ob das Video den Sexismus befördert oder ob es ihm in Form eines popkulturellen Manifests den Spiegel vorhält.
Angesichts von eingeölten Frauenhintern, auf denen Gangster-Rapper wie auf Bongos trommeln, ist das sicherlich Ermessensache. Gedreht wurden dieser Clip von Terry Richardson, der wegen Missbrauchsvorwürfen inzwischen auch "Harvey Weinstein der Modewelt" genannt wird, was eher den Scharfkritikern dieser Bilder Argumente liefert.
Unbestritten ist aber auch, dass der Anitta-Song den bislang eher in Fachkreisen geführten brasilianischen Sexismus-Diskurs massentauglich gemacht hat. Rio ist eine Stadt, an dem sich Vergewaltiger bis vor kurzem noch in sozialen Netzwerken selbst feierten, oft ungestraft. Inzwischen versucht die Politik gegenzusteuern und hat soeben per Gesetz sexistische Werbung verboten.
Anlass war der Fall einer Brauerei, die an den Stränden Freibier für Barbusige anbot. An der Copacabana, dem Strand, der das brasilianische Frauenbild wie kein anderer Ort geprägt hat, der trat in der Silvesternacht Anitta mit "Vai Malandra" vor 2,4 Millionen Menschen auf. Auch das kann man nun wahlweise als Skandal oder als Kulturkritik interpretieren. Boris Herrmann