Süddeutsche Zeitung

Scientology:Sektenjägerin Caberta wirft hin

Sie gilt als bekannteste Sektenexpertin Deutschlands, Ruhm erlangte sie vor allem für ihren Kampf gegen Scientology. Jetzt hat Ursula Caberta ihren Dienst bei der Hamburger Innenbehörde quittiert. Der Grund: Sie erhalte zu wenig politische Unterstützung. Die Behörde weist die Vorwürfe zurück.

Deutschlands bekannteste Sektenexpertin Ursula Caberta hat ihren Dienst bei der Hamburger Innenbehörde quittiert. "Seit 1. Februar bin ich arbeitslos", bestätigte die 62-Jährige am Donnerstag am Telefon. Der Grund sei fehlende politische Unterstützung: "Wenn die Mittel für Öffentlichkeitsarbeit fehlen, dann wird es schwer, so einen Job zu machen."

Caberta, die als resolute Kritikerin der Scientology-Organisation weltweit bekannt wurde, hatte von 1992 bis 2010 ihre eigene Arbeitsgruppe in der Behörde, doch dann wurden ihre Mittel gestrichen. Seither hatte sie versucht, ihre Arbeit als Referentin fortzusetzen - mit wachsendem Frust, wie sie sagt: "Ich arbeite doch nicht für den Papierkorb."

Zurzeit schreibe sie an ihrem "finalen" Buch über Scientology, das noch in diesem Jahr erscheinen soll. Danach? "Mal schauen."

Bei der Innenbehörde weißt man den Vorwurf, das Thema Sekten zu vernachlässigen, zurück. Cabertas Beratungsarbeit habe 2010 der Hamburger Verfassungsschutz übernommen, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Seither würden dort mehr als 500 Anfragen im Jahr allein zu Scientology bearbeitet.

Ein ausführliches Interview mit Ursula Caberta aus dem Jahr 2011 finden Sie hier.

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Quelle:
SZ vom 08.02.2013/flex/feko
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