Schwangerschaft:Nur Atmen bleibt ungefährlich

Sie sind schwanger? Dann ziehen Sie sich warm an. Denn es beginnen neun Monate des Entzugs - folgt man all den Warnhinweisen und guten Ratschlägen.

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Sie sind schwanger? Dann ziehen Sie sich warm an. Denn es beginnen neun Monate des Entzugs - folgt man all Warnhinweisen und guten Ratschlägen.

Sabine Bätzing, Drogenbeauftragte der Bundesregierung, fordert Warnhinweise auf Alkoholflaschen - wie sie in den USA und Frankreich bereits Pflicht sind. Ein Gläschen in Ehren gibt es während der besonderen neun Monate nämlich nicht mehr. Alkohol steht auf Platz eins der Stoffe, die dem Ungeborenen zweifelsfrei schaden.

Ein Kind, das unter dem "fetalen Alkoholsyndrom" leidet, ist in seiner körperlichen und geistigen Entwicklung beeinträchtigt. Fehlende soziale Reife und Konzentrationsschwäche zählen zu den leichteren Schädigungen.

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Eine Plazenta ist kein Filter - darum "raucht" das Ungeborene 4000 verschiedene giftige Substanzen mit. Arsen, Benzol, Blausäure, Blei und Teer können einfach nicht wachstumsfördernd sein.

Ebenso wie beim Raucher selbst verengen sich die Blutgefäße des Embryos - die Sauerstoffversorgung wird gestört.

Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft geraucht haben, sind Studien zufolge leichter anfällig für Allergien und Asthma.

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Sahnetorte ist auch verboten? Nein, aber über die Tasse Kaffee dazu sollte man sich Medizinern zufolge Gedanken machen.

Eine Studie der dänischen Universitätsklinik Arhus zeigt, dass ein erhöhter Kaffeekonsum Wachstumsstörungen des Kindes auslösen kann und das Risiko von Totgeburten und Säuglingssterblichkeit erhöht.

Gegen den Genuss in Maßen ist wiederum nichts einzuwenden. Im Gegenteil: Frauen, die ein bis drei Tassen des koffeinhaltigen Wachmachers tranken, waren sogar weniger gefährdet, eine Risikogeburt zu erleben.

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Vergleichbares gilt für Tee, schließlich enthalten die Blätter ebenfalls koffeinhaltige Substanzen. Earl Grey, Darjeeling oder Pu Erh stehen dem Kaffee in nichts nach. Am meisten Teein besitzt jedoch weißer Tee.

Nichts einzuwenden dagegen ist gegen Früchte- und Kräutertee. Und davon gibt es ja zum Glück reichlich Auswahl.

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Butter ja, Käse nein? Parmesan und Emmentaler sind während der Schwangerschaft ein unbedenklicher Brotbelag. Vor Rohmilchkäse, wie Brie oder Camembert, wird hingegen gewarnt. Die nicht erhitzten Milchprodukte können Listerine enthalten.

Diese Bakterien können bei immunschwachen Menschen, Schwangeren und Ungeborenen, Listerose auslösen. Der Infekt äußert sich wie eine schwere Grippeerkrankung mit hohem Fieber und Erbrechen.

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Der Parmesan auf dem Carpaccio ist also absolut unbedenklich, dennoch sollte man während der Schwangerschaft beim Italiener lieber Antipasti misto statt rohes Fleisch bestellen. Denn was für den rohen Käse gilt, zählt auch fürs Rind.

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Auf den Gang zum Asiaten darf man sich freuen - nach der Geburt. Vor Bakterien in rohem Fisch "fürchten" sich schließlich auch Mitmenschen ohne besondere Umstände.

Wer seine Stäbchen nicht monatelang beiseite legen möchte, kann bedenkenlos zu Makis greifen - mit Gurke und Avocado.

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Bei all den guten Ratschlägen, da will man doch einfach auf und davon! Aber besser nicht mit dem Flieger. Ab der 34. Schwangerschaftswoche verlangen einige Fluggesellschaften ärztliche Beförderungszeugnisse. Bahnfahren gilt hingegen als gänzlich unbedenklich - sofern man ein gültiges Ticket mitführt.

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Also besser auf dem Sofa bleiben? Da kann einem schließlich nichts passieren. Weit gefehlt: Die freundliche Schmusekatze zum Beispiel könnte über Nacht draußen gewildert haben und Bakterien in die Wohnung tragen. Und der Laptop auf dem Schoß - strahlt der nicht? Aber nein, das führt zu weit.

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Also besser so?

Keine Sorge, dies alles sind und bleiben gute Ratschläge.

Alle Fotos: Istock (sueddeutsche.de/mmk/jüsc)

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