Das Kind kniet auf dem Boden in der Küche. Es trägt seinen Weihnachtsmänner-Schlafanzug, es trägt ihn auch im Frühjahr, weil es Weihnachtsmänner liebt, weil es an Weihnachtsmänner glaubt. Es glaubt allen widersprechenden Widrigkeiten zum Trotz. "Ich gehe aber", sagt das Kind, und es legt all seinen Willen in diesen Satz, "ich gehe aber in diese Schule. Am Montag gehe ich wieder hin." Wir stehen um ihn herum, und wir hören ihn an, wir hören unserem Sohn zu. Wir sagen nichts, wir suchen nach Worten. Ich glaube nicht, dass es sie gibt, diese Worte. Die richtigen Worte, um dem eigenen Kind zu sagen, dass niemand es will. Dass es schon wieder niemand will.
Familie:Ein sonniges Kind
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Die Grundschule von nebenan ist nicht für alle (Symbolbild).
(Foto: Nicole Honeywill / unsplash)Ihr Sohn sei besonders und stark, hört die Schriftstellerin Lena Gorelik immer wieder. Dass er inklusiv unterrichtet wird, ist dennoch trotz der geltenden UN-Behindertenrechtskonvention und jahrelanger Bemühungen in München nicht möglich.
Von Lena Gorelik
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