Jetzt, am Freitagnachmittag, denken die meisten schon an das Wochenende, das vor ihnen liegt. Für diejenigen unter uns, die dem Karneval zugeneigt sind, könnte es ein verlängertes werden, was die Vorfreude noch steigert. So ein Wochenende bietet schließlich die Gelegenheit, einer Fernbeziehung zu mehr Nähe zu verhelfen und den Schatz wieder in die Arme zu nehmen.
Sensoren für Geborgenheit: Im Hug Shirt fühlt sich der Partner weniger allein.
(Foto: Foto: CuteCircuit)Wobei freilich noch nicht geklärt ist, was "fern" ist und was nicht. Für einen Tagesmarsch beim Militär zu Friedenszeiten wurden früher gemeinhin 22,5 Kilometer angeschlagen. Eine stolze Leistung, dennoch nicht viel. Selbst ein Infanterist, der bei günstigster Jahreszeit, gutem Wetter und unverkürzter Nachtruhe 50 Kilometer schaffte, hätte für die etwas mehr als 600 Kilometer Fußmarsch von München nach Hamburg über Berg und Tal fast zwölfeinhalb Tage gebraucht. Das Wochenende hätte schon ein extrem verlängertes sein müssen.
Heutzutage freilich lacht der Verliebte über derart kurze Distanzen. Innerhalb von 70 Minuten fliegt er von Hamburg nach München, von Berlin dauert es gerademal eine Stunde. Eine derart kulturübergreifende Beziehung mit einer lieben Münchnerin liegt also - wie man neudeutsch gerne sagt - "in Flugdistanz".
Schwieriger wird es freilich, wenn die Liebste in New York, Manila oder gar Sydney wohnt. Dorthin schafft man es kaum mit einem Tagesflug, weshalb Verliebte auf andere Mittel zurückgreifen müssen, ihre Zuneigung zu bekunden.
Die Firma CuteCircuit, was soviel bedeutet wie "süßer Kreislauf", hat das Hug Shirt erfunden - ein weißes Hemdchen mit roten Punken. Das Prinzip ist einfach: Kuschler Nummer eins umarmt sich erst mal selbst. Die Sensoren nehmen die Stellen, den Knuddeldruck und die Temperatur auf und senden sie via Bluetooth aufs Handy. Per SMS gelangen die Daten ins Handy von Kuschler Nummer zwei und von dort in dessen Shirt. Es gibt eine warme Umarmung, wenn auch nur virtuell. Aufblasbare Luftkissen sorgen für den rechten Druck, Wärmestäbe für eine angenehme Temperatur.
Bis zum Feierabend sollte man mit der Umarmerei jedoch schon warten. So mancher könnte neidisch werden, wenn ein Kollege dem anderen im Büro beim virtuellen Knuddeln zusehen muss. Sein Partner ist zwar nur einen Steinwurf - das sind nach alten Maßen 53 Meter - entfernt. Die letzte Umarmung liegt jedoch schon mehrere Flugdistanzen zurück.
In diesem Sinne: Schönes Wochenende - und lassen Sie sich knuddeln!
Weitere Folge von "Schönes Wochenende": die Kurzehe ...
Fühle dich umarmt!
Ja, ich will - wenn's nicht zu lange dauert
Ging mit gutem Beispiel voran: Doris Day in "Pyjama für zwei".
(Foto: Foto: dpa)Britney Spears schaffte es gerade mal 58 Stunden, Eddie Murphy immerhin 14 Tage. Von der Institution "Goldene Hochzeit" scheinen Hollywood-Stars nicht viel zu halten.
Nehmen wir Carmen Electra und Denis Rodman - gerade eine Nacht hielten es die beiden miteinander aus. Inzwischen ist hinreichend bekannt, dass die Eheschließung im Vollrausch stattfand - die beiden hatten einen über den Durst getrunken und landeten mehr oder weniger versehentlich vor dem Altar. Ein Glück aber auch! Sie hätten ebensogut ein Patenkind adoptieren oder eine Scheibe einwerfen können. Da ist es doch besser, sie heiraten mal schnell, nehmen am nächsten Morgen eine ordentliche Rolle Aspirin gegen den Kater und lassen sich gepflegt wieder scheiden.
Jetzt kommen Sie mir nicht mit Moral - dasselbe ist sogar der biederen Doris Day mit Rock Hudson in "Pyjama für zwei" passiert. Und das war in den 50ern!
Das Tolle ist ja: Egal wie kurz oder lang die Ehe dauert - ein bisschen Geld springt dabei immer raus. Das hat auch die - Gott hab sie selig - Schauspielerin Anna Nicole Smith gewusst, als sie 1994 im zarten Alter von 26 den 89-jährigen Milliardär J. Howard Marshall heiratete: Die Ehe mit dem senilen Klappergestell optimierte nicht nur ihren Promi-Status, sondern auch ihren Kontostand. Dafür hatte der Alte nochmal richtig Spaß. Wider Erwarten hielt Marshalls Herz ein Jahr durch, dann war aus Anna Nicole eine reiche Witwe geworden.
Aber mal abgesehen vom Trennungsfaktor Tod - in manchen Fällen ist es doch wunderbar, dass die Beteiligten so schnell wieder zur Vernunft kommen. Wer will schon Pam Anderson und Kid Rock ständig beim Prügeln zusehen. Einer von beiden ist bereits schlimm genug. So gesehen grenzt es beinahe an öffentliche Wohltätigkeit, dass sie sich nach einem Monat wieder scheiden ließen.
Auch Dieter Bohlen und Verona Pooth - damals Feldbusch - konnten sich nicht länger als vier Wochen ertragen. Danke dafür! Hätten sich die beiden besser verstanden, müssten wir sie nämlich heute noch im Doppelpack auf bundesdeutschen Talkshow-Sofas ertragen. So aber dürfen wir uns seit geraumer Zeit eines Verbalkrieges erfreuen, der mittlerweile länger andauert als deren gesamte Beziehung.
Sie sehen, egal wie lange etwas dauert - wichtig ist, was man daraus macht. In diesem Sinne: Schönes Wochenende! Auch wenn es mal wieder viel zu kurz ist ...