Süddeutsche Zeitung

Schmachtwort von Sabia Boulahrouz:"Ich denke nicht, dass Sylvie sauer ist"

Die beste Freundin ist immer da, wenn man sie braucht. Manchmal auch dort, wo man sie weniger brauchen kann. Zum Beispiel an der Seite des frisch entsorgten Ehemannes. Doch eine Busenfreundin darf das - findet jedenfalls Sylvie van der Vaarts Ex-Busenfreundin Sabia Boulahrouz.

Von Violetta Simon

In guten wie in schlechten Zeiten, an Regentagen, als Toilettenbegleitung oder Kummerkasten: Die beste Freundin ist immer da, wenn man ihrer Unterstützung bedarf. Mit ihr teilt man so ziemlich alles, ob Taschentuch, Kajalstift oder Lieblingsjeans. Und was man sonst noch so zum Überleben braucht.

Auch Sylvie van der Vaart hatte so eine Gefährtin: Sabia Boulahrouz. Kein Blatt passte zwischen die beiden. Auf Twitter nannten sie sich "BFF" (Best Friend Forever). Ganz klar, das war mehr als eine gewöhnliche Fußballerfrauenfreundschaft. Sie hatten so viel gemeinsam: ihre Schwäche für HSV-Spieler, überflüssigen Konsum und zu große Sonnenbrillen.

Das Beeindruckende war: Sylvie konnte immer auf Sabia zählen. Selbst dann, als sie gar nicht mit ihr rechnete: Keine drei Monate, nachdem ihre Beziehung zu Rafael van der Vaart in die Brüche gegangen war, sprang die einstige Gogo-Tänzerin Sabia auch schon für sie ein. Und das, ohne dass Sylvie sie darum hätte bitten müssen.

Und weil eine beste Freundin stets weiß, was die andere denkt und fühlt, kann Sabia auch beurteilen, wie Rafaels Ex mit der neuen Konstellation klarkommt. "Ich denke nicht, dass Sylvie sauer ist. Sie weiß über unsere Beziehung Bescheid", wird sie in der Bild-Zeitung zitiert. Damit wäre das Problem also aus der Welt geschafft. Wenn doch alle Dinge so einfach zu regeln wären!

Nun stellt sich natürlich die Frage: Darf die das? Aber sicher! Wer denn sonst, wenn nicht sie?

Die selbstlose Sabia war es doch, die Sylvie monatelang auf ihrem schweren Weg begleitet und über die Trennung hinweggetröstet hatte. Allein die ruinösen Shoppingtouren, was das kostet! Und erst die ermattenden Wellnessbehandlungen! Ganz zu schweigen von den kalorienreichen Besuchen beim Nobelitaliener. Und dazwischen immer wieder diverse Gläschen Champagner, die ja auch noch getrunken werden wollen. Doch ganz egal, wie strapaziös die Betreuung der gebeutelten Sylvie sich gestaltete: Sabia, die treue Seele, wich nicht von ihrer Seite.

Und als ob das alles nicht genug wäre, kümmerte sie sich zugleich auch noch hingebungsvoll um Rafael. Der hatte schließlich ebenfalls eine Trennung zu verkraften, das darf man nicht vergessen.

Also überraschte die ehemalige Jeans-Verkäuferin ihn, so wird berichtet, ab und zu mit kleinen Geschenken und füllte immer wieder mal seinen Kühlschrank auf. Wenn er dann erschöpft von einem Spiel zurückkehrte und ihn statt ein paar ranziger Käsescheiben und vertrockneter Leberwurst frisches Lachscarpaccio neben einer Flasche gekühltem Sauvignon Blanc erwartete - ist es da ein Wunder, dass diesen Mann ein Gefühl der Dankbarkeit und Zuneigung überkommt?

Sicher ging das alles ein bisschen schnell. Böse Zungen könnten sogar behaupten, der Begriff Busenfreundin habe für die beiden erst jetzt eine tiefere Bedeutung erhalten: Während Sylvie noch die Tüten der letzten gemeinsamen Shoppingtour auspackte, schälte Rafael womöglich zeitgleich Sabia aus den neuesten Designer-Schnäppchen.

Andererseits - worauf sollte Sabia warten? Bis eine andere noch schneller ist? Ist es nicht nachvollziehbar, dass sie die Gelegenheit beim Schopf packte und den smarten, vermögenden Fußballer, der wie ein herrenloser Schuh durch die Gegend trudelte, unter ihre Fittiche nahm? Immerhin war ihr - rein zufällig - etwa zur selben Zeit der eigene Fußball spielende Ehemann abhandengekommen. Manchmal wünscht sich eine Spielerfrau eben einen Spieler an ihrer Seite, wenn sie nicht wieder Jeans verkaufen oder sich in Clubs um eine Stange wickeln will.

Nur eines ist schade. Das Thema beste Freundinnen, das ist jetzt doch vorbei. Nix mit BFF - Best Friend Forever. Da wird sich Sylvie wohl ein neues Twitter-Kürzel einfallen lassen. Wie wäre es mit FZHB - Fahr zur Hölle, Biest!

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