Schmachtwort von Pierce Brosnan:"Ein starker Mann hört auf seine Frau"

Schmachtwort Brosnan

Das Schmachtwort sprach diesmal Pierce Brosnan.

(Foto: sde)

Ein Mann sollte besser tun, was seine Frau sagt. Das ist einfach eine Frage der Intelligenz. Nur Einfaltspinsel denken, das sei ein Zeichen von Schwäche. Eine Frau weiß nun mal am besten, wie man auf diesem Planeten überlebt.

Eine Kolumne von Violetta Simon

Man glaubt es kaum, aber die Frage, die ein Mann seiner Frau am zweithäufigsten stellt, lautet: "Kann ich so gehen?" In neun von zehn Fällen wird sie dann an ihm herumzupfen, tadelnd den Kopf schütteln und seufzend seinen Kleiderschrank öffnen, um einen anderen Pullover, einen anderen Gürtel oder ein anderes Hemd herauszuziehen. Wenn sie es eilig hat, wird sie einfach nur sagen: "Natürlich nicht!" Manchmal sogar, ohne überhaupt hinzusehen.

Wenn der Mann ein wenig Grips hat, wird er daher einfach aufhören zu fragen und sich möglichst unauffällig aus der Wohnung schleichen, bevor sie ihn abfangen und fragen kann: "So willst du aus dem Haus?" Hat er jedoch Mumm in den Knochen, stellt er sich ihrer Kritik, und zwar jeden Tag aufs Neue.

Auch Pierce Brosnan hört immer wieder gern auf die Ratschläge seiner Frau - wenn auch mit Verzögerung. Keely gebe oft Kommentare zu seiner Kleidung ab. "Je älter ich werde, desto häufiger tut sie das", berichtete der frühere James-Bond-Darsteller dem Magazin InStyle. Er höre dann: "Du kannst so nicht rausgehen" oder "Zieh dich besser um ..." Der 59-Jährige antworte in der Regel erst einmal mit "nein" und verlasse trotzig das Haus. "Doch meistens überlege ich es mir anders, laufe zurück und wechsle das Outfit. Ich weiß ja, dass sie recht hat."

Dabei sieht der Schauspieler in seinem täglichen Sinneswandel keine Kapitulation, sondern vielmehr einen Beweis für seine Überlegenheit: "Man muss ein starker Mann sein, um eine starke Frau zu haben", erklärte der Ire seinen Umgang mit weiblicher Dominanz. "Und man muss ein noch stärkerer Mann sein, um auf diese Frau zu hören", sagte Brosnan.

Lebensrettende Unterwerfung

Mal abgesehen von so viel bewundernswerter Souveränität macht die männliche Unterwerfung ja auch durchaus Sinn, unter Umständen kann sie sogar lebensrettend sein. Frauen haben nämlich nicht nur mehr Stilempfinden, Sinn für Kultur und gutes Benehmen - sie kümmern sich auch besser um ihre Gesundheit. Dass sie ihre Männer fast immer überleben, ist der eindeutige Beweis.

Zum Beispiel haben Frauen unheimlich viel Ahnung von Ernährung. Auch wissen sie stets, wann es Zeit ist, mit dem Trinken aufzuhören oder ins Bett zu gehen. Deshalb ist es nur fair, dass sie den Mann vor sich selbst und seinem Hang zu Kohlehydraten und Fett schützen. Oder dass sie ihm hin und wieder nahelegen, auf den lebensgefährlichen Schweinebraten zugunsten eines Raukensalates an Rote-Beete-Dressing zu verzichten. Oder dass sie ihn in seiner Stammkneipe aufsuchen, ihn von der Bar pflücken und verkünden: "Zeit fürs Bett!"

Brosnan hat schon recht, man muss schon ziemlich stark sein, um auf solche Frauen zu hören. Jedenfalls braucht es eine Menge, um so was zu verkraften. Aber das geschieht schließlich alles nur, um den Männern das Überleben auf diesem unwirtlichen Planeten zu sichern.

Doch was ist der Dank dafür? Sie bezeichnen ihre Frauen als Spaßbremsen, Spielverderber, ja sogar als Diktatoren! Dabei weiß doch jeder, dass man mindestens zwei Jahre länger lebt, wenn man täglich eine Stunde joggt. Dagegen zu argumentieren, dass man dafür etwa vier Jahre seines Lebens nur mit Laufen verschwendet, auf so eine Idee kann nur ein männlicher Kulturpessimist wie Horst Evers kommen.

Jetzt mal angenommen, die Maya hätten recht behalten und die Welt wäre am 21. Dezember tatsächlich untergegangen - viele von Pierce Brosnans Geschlechtsgenossen hätten die Apokalypse doch gar nicht mehr erlebt! Weil sie längst von ihren Cholesterinwerten oder Raucherlungen dahingerafft worden wären.

Gut, das Ergebnis wäre dasselbe: In jedem Fall wären sie jetzt tot. Aber eines steht fest: Hätten sie auf ihre Frauen gehört, wären ihre Cholesterinwerte an jenem Tag sicher einwandfrei gewesen. Und ihre Krawatte hätte tadellos zum Hemd gepasst.

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