Süddeutsche Zeitung

Schlaumeierei:Darum sucht man am Ende eines Regenbogens vergeblich nach einem Topf voll Gold

Von Nina Himmer

Ein Topf voll Gold, eine Portion Glück, der Schatz eines Kobolds - am Ende eines Regenbogens soll allerhand zu finden sein. Doch was die Sagen und Legenden verschweigen: Ein Regenbogen hat gar kein Ende. Und auch keinen Anfang. Regenbögen sind nämlich Kreise, von denen wir immer nur ein Stück sehen. Der Rest eines Regenbogens versteckt sich hinter der Erde. Wer mehr davon sehen will, muss auf einen hohen Berg oder Turm steigen oder in ein Flugzeug. Mit ganz viel Glück kann man von dort sogar den ganzen Kreis sehen. Doch auch wer am Boden bleibt, kann nicht dorthin gehen, wo er oder sie das Ende des Regenbogens vermutet. Wie die Farbstrahlen verlaufen, hängt nämlich auch von der Entfernung und dem Winkel des Beobachters zum Boden ab. Wenn man sich bewegt, bewegt sich der Regenbogen also einfach mit. Kurzum: Durch einen Regenbogen-Schatz ist noch niemand reich geworden.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4211034
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 17.11.2018
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.