Sätze, die wir nicht mehr hören wollen:Bitte nicht vollblubbern

Es gibt Phrasen, die können einem so richtig den Tag vermiesen. Wir haben uns umgehört und die nervigsten zusammengetragen. Eine Auswahl leerer Worthülsen. In Bildern.

Violetta Simon

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(Foto: sueddeutsche.de)

Weniger Inspiration geht nicht mehr. Wer ein Gespräch mit dieser Phrase eröffnet, ist schlicht und einfach zu faul, sich ein interessantes Thema zu überlegen. Die Botschaft: "So, nun unterhalte mich mal ein bisschen. Mir ist gerade danach, mich vollblubbern zu lassen. Da ich seit unserem letzten Treffen ohnehin längst vergessen habe, ob du Familie hast oder was du beruflich machst, kannst du es mir ruhig noch mal erzählen."

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(Foto: N/A)

Noch platter ist nur eine Bemerkung wie diese. Damit daraus nicht ein noch platterer Dialog entsteht: Vom Thema ablenken und für die nächste Verabredung etwas mit Niveau vorschlagen, zum Beispiel die zwölf Habermas-Vorlesungen zum philosophischen Diskurs der Moderne. Da lernt man so einen Kinoabend wieder schätzen.

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Ein Hoch auf die Vorsteherdrüse - da kann einem der Durst glatt vergehen.

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Danke für den guten Tipp. Eine Frage noch: Ist in dem Hotelzimmer auch Platz für meine Therapeuten-Couch?

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Schön, wenn der Krankenbesuch mit diesen tröstlichen Worten das miefige Vierbettzimmer verlässt und sich auf den Weg in den sonnigen Biergarten macht. Da fühlt man sich doch gleich besser.

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Eine der herausragendsten Eigenschaften von Fahrlehrern und Beifahrern überhaupt ist eine Kombination aus witzlosem Humor und nervensägender Ungeduld. Ohne würde es auch ganz gut gehen.

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Das sind ja schöne Aussichten! Als ob es nicht reicht, diese Botschaft kurz darauf am eigenen Leib zu erfahren. Aber nein, nicht nur das Schmerzzentrum, auch das Großhirn soll vorab etwas von dem Spaß haben - damit es sich schon mal ausmalen kann, was nun gleich auf uns zukommt. Und dann dieser heuchlerische Ton! Echtes Mitgefühl sieht anders aus: "Möchten Sie nicht lieber eine Spritze?" Das darf dann auch ruhig ein bisschen pieksen.

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Schnell noch zum Italiener um die Ecke, mal eben mit Freunden ins Kino, eine spontane Bahnfahrt zur Omi - ja, wo glauben Sie, leben wir denn? All die schönen Dinge, die man unternehmen kann, wollen Tausende andere auch tun. Nur, dass die leider früher dran waren. Statt eines Sitzplatzes bekommt man dann diesen schönen Satz zu hören. Und wenn wir einst an der Himmelspforte stehen, werden wir uns wünschen, wir hätten früher daran gedacht, wenn es heißt: "Haben Sie reserviert?"

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Mindestens ebenso schlimm und obendrein zynisch ist diese Ansage. Wann der nächste Mitarbeiter jemals frei sein wird, weiß der Geier. Aber selbst den kann man nicht fragen, weil er ebenfalls gerade spricht. Dann lieber noch Ballade pour Adeline in der Endlos-Warteschleife.

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Äh ... wie bitte? Und dafür hat man nun 17 Minuten in der Warteschleife gehangen und fest daran geglaubt, dass der nächste freie Mitarbeiter sich um einen kümmern wird? Warum können diese Fachleute nicht einfach mal Klartext sprechen - oder verstehen sie am Ende selbst nicht, worum es geht?

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Das sind genau die Worte, die ein von Streptokokken-Meningitis geplagter Mensch hören will. Ist ja kein Problem -  leg ich die geröteten Augen, schmerzenden Glieder und glühenden Ohren eben wieder zur Seite und bin erst ab morgen krank.

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Schön, wenn man jemand einem das Gefühl gibt, ernst genommen zu werden.

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(Foto: sueddeutsche.de)

Wenn das weibliche Gegenüber dem Kellner mit dieser Ansage die Speisekarte zurückgibt, sollte man sich besser verabschieden von der Vorstellung einer leidenschaftlichen Liebesnacht. Wer so genussfeindlich speist, wird den Verehrer nach dem Abendessen eiskalt abservieren.

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Die einzige Möglichkeit, der nun folgenden Szene - schwer atmendes Schweigen oder, je nach Altersklasse, unverständliches Lallen - zu entgehen: Eine Verbindungsstörung vortäuschen: "Hallo? Ich kann dich nicht mehr verstehen, da muss irgendwas mit meinem Anschluss kaputt sein. Hörst du mich? Halloooo!" Piep.

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Schon klar. Und überhaupt geht es an Ostern, Weihnachten und Muttertagen ohnehin nur um Kommerz. Aber wehe, man hält sich daran und steht dann wirklich ohne Geschenk da.

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