Deutscher Alltag:Kröte und Schniedel

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Glänzende Ideen: Szene aus der „Rheingold“-Inszenierung an der Bayerischen Staatsoper in München. (Foto: Wilfried Hösl/dpa)

Ein großartiger Abend in der Bayerischen Staatsoper und die Erkenntnis: Wagners „Rheingold“ kann sehr zeitgemäß sein. Auch als nackte Kunst.

Kolumne von Kurt Kister

Neulich war ich in der Münchner Staatsoper in Wagners „Rheingold“. Wagner-Opern muss man mögen. Oder man mag sie nicht. Ich verstehe vollkommen, dass sie viele Menschen nicht mögen. Was die einen als dramatische, anrührende Musik empfinden, halten die anderen für Krawall und/oder für Kitsch. Wen Stabreime befremden und wer nordische Götter, glaubensgeschädigte Ritter oder Mythen jeder Art für lächerlich hält, mag Wagner auch nicht. Zu schweigen von jenen, die lange Opern generell fürchten. Bei mir trifft das alles nicht zu, und spätestens seitdem ich Anfang der Neunzigerjahre mal mit meinem Freund Pit den ganzen Ring an der New Yorker Met gesehen habe, bin ich zwar kein Wagnerianer, aber ich mag Wagner. Die Musik, das Musiktheater, nicht seine Ansichten. Auch wenn ich im strengen Sinne unmusikalisch bin. Vielleicht gerade deswegen.

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