Resümee zur Fashion Week New York:Wie die Tiere

Und wir dachten, das wäre endlich vorbei: In New York tragen sie jetzt wieder Pelz. Mit verführerischen Entwürfen versuchen Designer den haarigen Mantel des Vergessens über die grausamen Fakten zu werfen. Eine Galerie der Widersprüche.

Violetta Simon

12 Bilder

-

Quelle: AP

1 / 12

Und wir dachten, das wäre endlich vorbei: In New York tragen sie jetzt wieder Pelz. Mit verführerischen Entwürfen versuchen Designer den haarigen Mantel der Versuchung über die grausamen Fakten zu werfen. Eine Galerie der Widersprüche.

Nach Angaben des Deutschen Tierschutzbundes werden jedes Jahr weltweit Millionen Tiere für den Handel mit Pelzen getötet, um ihre Felle zu Mänteln, Jacken oder Mützen zu verarbeiten.

Mantel von "The Row"

-

Quelle: AP

2 / 12

Der größte Teil der verarbeiteten Pelze stammt aus Zuchtbetrieben. Die Tiere sind dort in Gitterkäfigen oder Betonverschlägen untergebracht. Der Tierschutzbund beklagt vor allem die fehlende Möglichkeit, "sich artgerecht zu verhalten" und die Unterbringung auf engem Raum von Tieren, "die sich normalerweise aus dem Weg gehen würden".

Jacke von Michael Kors

A model presents a creation from the Dennis Basso Fall/Winter 2011 collection during New York Fashion Week

Quelle: REUTERS

3 / 12

Auszug aus den Leitlinien der deutschen Pelzwirtschaft zum Tier- und Artenschutz: "Mehr als andere sind wir dem Schutz wildlebender Tierarten vor Übernutzung oder Ausrottung verpflichtet, ebenso der fürsorglichen Haltung jener Tiere, die der Mensch aufzieht, um sich und seine Haus- und Nutztiere zu ernähren oder sich zu kleiden." (Quelle: Deutsches Pelzinstitut)

Tasche von Dennis Basso

-

Quelle: AP

4 / 12

Die häufigsten zur Pelzgewinnung getöteten Tiere sind Fuchs, Iltis, Nerz, Finnraccoon (Seefuchs) Nutria und Chinchillas.

Pelzmäntel von Anna Sui

-

Quelle: AP

5 / 12

"Wer Fleisch isst, darf sich nicht über Pelze aufregen", sagte Karl Lagerfeld 2009 in einem Gespräch mit dem britischen Sender Radio 4 Today über Pelzgegner. Eine ganze Branche lebe von der Praxis, Tiere ihres Fells wegen zu töten, erklärte der Chanel-Designer und verwies auf Jäger im Norden, "die jene Bestien töten, die uns töten würden, wenn sie es könnten".

Weste von Elie Tahari

A model displays a creation from the Milly by Michelle Smith Fall/Winter 2011 collection during New York Fashion Week

Quelle: REUTERS

6 / 12

Nach Angaben des Tierschutzbundes sind Tiger, Leoparden, Geparden, Schneeleoparden und Nebelparder aufgrund ihrer Felle fast ausgerottet worden und nach wie vor vom Aussterben bedroht.

Leopardenmantel von Milly

-

Quelle: AP

7 / 12

Auszug aus den Leitlinien der deutschen Pelzwirtschaft: "Wir verpflichten uns, dafür zu sorgen und darüber zu wachen, dass durch unser Handwerk und Gewerbe keine Tierart in Ausrottungsgefahr gerät."

Tasche von Michael Kors

A model presents a creation at the Oscar De La Renta Fall/Winter 2011 collection during New York Fashion Week

Quelle: Reuters

8 / 12

Der Tierschutzbund definiert Pelze als "Produkte, die mit Tierquälerei verkauft werden".

Rock von Oscar De La Renta

A model presents a creation from the Dennis Basso Fall/Winter 2011 collection during New York Fashion Week

Quelle: REUTERS

9 / 12

Kanada, die USA und Russland gelten als Hauptexportländer von Fellen, die aus dem Fallenfang stammen. Weltweit sterben Millionen Tiere in Fallen, die meisten von ihnen in sogenannten Tellereisen - eine Falle die heute in vielen Ländern wegen ihrer Grausamkeit verboten ist. (Quelle: Kampagnengruppe "Offensive gegen die Pelzindustrie")

Jacke von Dennis Basso

-

Quelle: AP

10 / 12

"Nerze werden zu mehreren in eine Tötungskiste gepfercht, in der sie durch teils heiße, vielfach ungefilterte Auspuffabgase vergast werden. Füchse bekommen oft eine Zange um den Mund gelegt und gleichzeitig einen Stab in den Anus geschoben. Dann jagt man ihnen 240 Volt durch den Körper. Andere Tiere werden per Giftspritze getötet. Dies alles machen die Farmbetreiber selbst, ohne tierärztliche Begleitung." (Quelle: Peta)

Jacke mit Fellärmel von Cynthia Steffe

-

Quelle: AP

11 / 12

Die Tierschutzorganisation "Peta" hat bei einigen Designern ein Umdenken erreicht: Polo Ralph Lauren gibt 2006 öffentlich die Entscheidung bekannt, keine Pelze mehr zu verarbeiten. Es folgen Miuccia Prada, Tommy Hilfiger und Vivienne Westwood. Auch Giorgio Armani hatte 2007 erklärt, künftig von Pelzen zu lassen. Doch bereits im Jahr darauf "sind seine Kollektionen voll davon, selbst für Kinder", prangte Peta-Vizepräsident Dan Mathews den Designer an. Die Tierschutzorganisation rief daraufhin zum Boykott seiner Produkte auf.

Weste von J. Mendel

-

Quelle: AP

12 / 12

Nach Angaben des Deutschen Tierschutzbundes sterben für einen Pelzmantel 30 bis 50 Waschbären oder 14 Luchse, 40 bis 60 Nerze , zwölf Wölfe, 110 Eichhörnchen oder 130 bis 200 Chinchillas.

Ärmelloser Mantel von "The Row"

© sueddeutsche.de/vs
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: