Süddeutsche Zeitung

Resistente Bakterien:Der Feind im Krankenhausbett

Krankenhäuser sollen eigentlich gesunde Patienten entlassen. Laut einem EU-Bericht infizieren sich aber genau dort jährlich etwa drei Millionen Europäer mit arzneimittelresistenten Bakterien.

Rund drei Millionen Patienten werden einem EU-Bericht zufolge jährlich in europäischen Krankenhäusern mit arzneimittelresistenten Bakterien infiziert.

Etwa 50.000 von ihnen sterben, wie es im Bericht des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) heißt. "Es ist inakzeptabel für mich, dass jeder zehnte Patient, der in ein Krankenhaus der EU eingeliefert wird, sich hier eine Infektion einfängt", erklärte EU-Gesundheitskommissar Markos Kyprianou.

Die Verbreitung resistenter Mikroorganismen sei eine wachsende Gefahr für die öffentliche Gesundheit in Europa, warnte das ECDC. Im kommenden Jahr seien Maßnahmen gegen dieses Problem deshalb besonders wichtig, sagte Kyprianou. Die Vorbereitung auf eine mögliche Übertragung des Vogelgrippevirus auf den Menschen bleibe ebenfalls eine Priorität.

Doch auch klassische Krankheiten wie Tuberkulose und Aids seien weiterhin eine Gefahr, heißt es in dem Jahresbericht weiter. Allein 2005 wurden demnach 60.000 Fälle von Tuberkulose und 27.000 neue HIV-Infektionen registriert. Rund 700.000 Menschen in der EU sind mit dem Aids-Virus infiziert.

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