Hannah, 11
"Chanukka geht acht Tage lang und jeden Abend wird auf der Chanukkia, so heißt der Kerzenständer, eine Kerze mehr angezündet. Dazu sprechen wir einen Segensspruch. Danach gibt es Geschenke, jeden Abend eins. Das sind ziemlich viele Geschenke. Bei uns gibt es nur am ersten und am letzten Tag was Größeres, dazwischen nur Kleinigkeiten. Manchmal will ich alles auf einmal auspacken. Aber so kann man sich acht Tage lang über Geschenke freuen. Das ist auch cool."
Jacob, 14
"Ich liebe diesen Moment, wenn man die erste Kerze entzündet. Das ganze Mindset, alles ist dann anders. Ich bin dann sofort im Fest drin. Mindestens einmal an Chanukka dreideln wir um Süßigkeiten. Der Dreidel ist wie ein vierseitiger Würfel, aber als Kreisel mit abgeflachten Seiten, auf denen hebräische Buchstaben sind: Bei Nun passiert nichts, bei Schin muss man eine Süßigkeit in die Mitte legen, bei He bekommt man die Hälfte aus der Mitte, bei Gimel alles. He mag ich am liebsten."
Aaron, 7
"Ich finde es toll, dass wir an Chanukka immer mit vielen Freunden und der Familie zusammenkommen. Wenn wir bei uns feiern, macht Papa ein Quiz zur Chanukka-Geschichte. Eigentlich ist es aber ganz egal, wo wir feiern: Schön ist es immer. Überall gibt es Latke mit Apfelmus und Sufganiot. Latkes sind Kartoffelpuffer und Sufganiot sind so etwas ähnliches wie Berliner, nur etwas kleiner. Beides mega lecker. Aber ganz ehrlich: nach acht Tagen habe ich dann doch erst mal genug davon!"
Rebekka, 8
"Oma und Opa wohnen in Ungarn und manchmal fahren wir sie an Chanukka besuchen. Leider klappt das nicht immer. Chanukka fällt jedes Jahr auf ein anderes Datum und nicht immer sind genau dann auch Winterferien. Trostpflaster: Weil ich auf eine jüdische Schule gehe, feiern wir Chanukka dann eben dort und das ist irgendwie auch toll. Wir basteln dann Chanukkias, schmücken die Klassenzimmer und an einem Abend gibt es ein großes Fest mit allen Eltern."
Luc, 9
"Letztes Jahr gab es in meiner Nachbarschaft einen Chanukka-Markt, so ähnlich wie ein Weihnachtsmarkt, aber mit jüdischem Essen und Chanukka-Deko. Das hat mich an Israel erinnert. Dort wohnt meine Oma und Chanukka wird dort von viel mehr Menschen gefeiert, weil die Mehrheit der Menschen dort jüdisch ist. Bei ihr ist an Chanukka die ganze Stadt geschmückt, abends sind die Straßen wie leergefegt und durch die Fenster leuchten die Kerzen. Das vermisse ich. Hier ist zwar alles für Weihnachten geschmückt, aber an Chanukka denken nicht so viele."
Lea, 11
"Wir feiern kein Weihnachten, deshalb gibt es bei uns auch keinen Adventskalender. Schade. An Chanukka schenken meine Freundin und ich uns deswegen gegenseitig kleine, selbstgemachte Geschenke: Acht Tage lang. Wir wollen unbedingt beim Auspacken dabei sein. Wenn keine Schule ist, machen wir es über Videoanruf. Weil wir uns so gut kennen, wissen wir genau, was der anderen gefällt. Deshalb sind das oft die besten Geschenke, auch wenn sie nur ganz klein sind."
Viggo, 8
"Ich mag die Chanukka-Lieder. Besonders The Maccabeats, eine a-cappella-Band aus Amerika. Von dort kommt auch meine Mama. Gibt es deshalb bei uns an Chanukka Hühnchen und Pommes? Hauptsache frittiert. Damit erinnern wir an ein Licht-Wunder in der Chanukka-Geschichte. Obwohl nur Öl für eine Nacht da war, hat es acht Nächte geleuchtet. Dieses Jahr geht es bei Kerze sieben direkt weiter: Mein Papa kommt aus Dänemark. Dort tanzt man an Weihnachten um den Tannenbaum."