Reiseapotheke:Ohne ASS in die Tropen

Wer sich in den Tropen schlaff fühlt, sollte auf keinen Fall den Wirkstoff Acetylsalicylsäure einnehmen - das könnte alles noch schlimmer machen.

Reisende in tropische Regionen sollten bei akuten Erkrankungen unterwegs kein Aspirin einnehmen. Grund ist der Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS), der die Auswirkungen bestimmter tropischer Infektionskrankheiten verschlimmern kann, wie der Berufsverband Deutscher Internisten warnt.

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(Foto: Foto: dpa)

ASS wird in erster Linie gegen Schmerzen und Entzündungen eingesetzt, sowie zur Blutverdünnung - beispielsweise bei Durchblutungsstörungen oder nach einem Herzinfarkt, um die Bildung von Blutgerinnseln zu erschweren. Allerdings fördert es auch die Blutungsneigung.

"Die Einnahme von ASS erhöht die Gefahr von Blutungen bei einigen tropischen Infektionen wie beispielsweise beim Dengue-Fieber. Darüber hinaus kann ASS einen Abfall der Blutplättchen bei einer Infektion verstärken, einer gefürchteten Begleiterscheinung der schweren Malaria", warnt der Leiter des Münchner Tropeninstituts, Professor Thomas Löscher.

ASS habe deshalb in der Reiseapotheke von Tropenurlaubern nichts zu suchen, es sei denn, ein Arzt hat die Einnahme von ASS in niedriger Dosierung bei Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße oder anderer Blutgefäße verordnet. Insbesondere in Gebieten, in denen Malaria, Dengue-Fieber sowie hämorrhagische Fieber wie Ebola oder das Marburg-Fieber vorkommen, werde von einer ASS-Einnahme abgeraten: "Grundsätzlich sind in Risikogebieten Mittel wie Paracetamol oder Ibuprofen besser als Fieber-senkende Mittel geeignet", erklärt der Infektions- und Tropenmediziner.

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