Recherche zu Ungleichheit:Arm im reichen Land

Armut in Deutschland

Millionen Menschen in Deutschland gelten als armutsgefährdet.

(Foto: dpa)

Wie reich oder arm fühlen Sie sich? Obwohl Deutschland ein wohlhabendes Land ist, gilt jeder Fünfte als armutsgefährdet. Warum das so ist, ist eine der Fragen im aktuellen Rechercheprojekt.

Von Sabrina Ebitsch

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

mehr als fünf Milliarden Euro haben Sie und der Rest Deutschlands im vergangenen Jahr gespendet. Das sind fast zwölf Prozent mehr als im Vorjahr - "Rekordniveau", wie der Deutsche Spendenrat bilanziert. Aber viele Menschen beschleicht das Gefühl, dass ihre Spenden nichts bewirken. Helfen wir falsch?

Deutschland wird immer reicher: Das Vermögen der privaten Haushalte wächst, die Einkommen über die Jahrzehnte steigen stetig. Trotzdem gelten immer noch viele Deutsche als arm oder armutsgefährdet - je nach Definition sogar jeder Fünfte. Ein Widerspruch?

Mit solchen Fragen setzen wir uns seit mehreren Wochen in der Recherche zur Ungleichheit auseinander - nachdem sich die SZ-Leser in unserer Online-Abstimmung mit großer Mehrheit für die Frage "Immer reicher, immer ärmer: Wie wächst Deutschland wieder zusammen?" entschieden haben. Über den Sommer haben unsere Autoren recherchiert und versuchen nun in Reportagen, Interviews und Analysen Ihre Fragen zu beantworten. Zum Beispiel, warum es so schwer ist, Ungleichheit wirksam zu bekämpfen. Oder welche politischen Fehlentscheidungen die Spaltung in Arm und Reich vorangetrieben haben. Oder wie schwer sozialer Aufstieg in Deutschland ist.

Weil die Recherche ein Leserprojekt ist, sollen für das in einigen Wochen erscheinende Dossier auch Beiträge mit Ihrer Beteiligung entstehen. Viele Ihrer Hinweise und Anregungen haben wir bereits aufgenommen. Wir möchten Sie aber auch selbst zu Wort kommen lassen - zur Frage der Wahrnehmung von Armut oder Reichtum zum Beispiel. Wir suchen Leser, die - auch anonym - in Interviews berichten, wie es ihnen mit ihrem Haushaltseinkommen ergeht: ob sie nominell vielleicht gut verdienen, es sich aber nicht so anfühlt (weil vielleicht die Nachbarn sehr gut verdienen oder weil die Miete so hoch ist); oder ob sie vielleicht nur ein geringes Einkommen haben, aber sich nicht "arm" fühlen (weil sie ohnehin weder Fernseher noch Auto wollen oder im eigenen Haus leben).

Wir suchen außerdem die guten Menschen von nebenan: kleine, unbürokratische Hilfsprojekte oder Initiativen, die kaum bekannt sind, aber Großes leisten. Wenn Sie jemanden oder eine Einrichtung in Ihrem eigenen Umfeld kennen oder selbst daran mitarbeiten - dann melden Sie sich, per Mail, Twitter oder Facebook.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung und Ihr Interesse,

Sabrina Ebitsch, Die Recherche

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