Süddeutsche Zeitung

Rauchverbot:Rumsen statt rauchen

Weniger Qualm, mehr Autounfälle - das ist das Fazit einer Studie zu den Auswirkungen des Rauchverbots in den USA.

Das Rauchverbot in Bars hat in den USA zu einem plötzlichen Anstieg von Autounfällen unter Alkoholeinfluss geführt, wie Wissenschaftler der Universität Wisconsin herausfanden. Verwaltungsbezirke, in denen ein Rauchverbot gilt, verzeichneten demnach einen Anstieg der Unfälle um bis zu zwölf Prozent.

Zwar würden Fahrer nicht unbedingt mehr trinken als vorher, sie seien jedoch bereit, auf der Suche nach Kneipen mit Raucherlaubnis längere Strecken zu fahren, so die Ergebnisse der am Mittwoch vorgestellten Studie. Das Rauchverbot gilt im ganzen Land, wird jedoch erst allmählich durchgesetzt. Rund ein Drittel der US-Bürger lebt in Staaten oder Großstädten, in denen es Rauchverbote gibt.

"Wir beobachten zwei Mechanismen. Es gibt Raucher, die nach Alternativen in ihrer Umgebung suchen und diejenigen, die in Nachbarbezirke fahren, wo das Rauchen noch erlaubt ist", berichten die Autoren. Sie wiesen darauf hin, dass der Anstieg alkoholbedingter Unfälle in Relation zu den gesundheitlichen Vorteilen eines Rauchverbots betrachtet werden müsste.

Derartige Untersuchungen könnten jedoch noch einige Jahre Zeit in Anspruch nehmen. Die Studie erschin im Journal of Public Economics und basiert auf Erhebungen aus den Jahren 2000 bis 2005. Dabei wurden die Unfallstatistiken der Bezirke aus der Zeit vor und nach dem Rauchverbot miteinander verglichen.

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