"Ich bin über den Lockdown in eine Depression abgerutscht", schreibt Mareile Ihde am 24. Januar auf Twitter. "Jetzt muss ich auch was machen." Die Ernüchterung folgt einen Tag später: "Habe die Nacht damit verbracht, Therapeuten anzumailen. Die haben jetzt zum Teil noch nicht einmal mehr Wartelisten, weil es zu viele Menschen gibt, die warten." Ihde kontaktiert an den folgenden Tagen jede Menge Psychotherapeuten, die sie über Google und Jameda in einer niedersächsischen Stadt, ihrem Wohnort, finden kann, per Mail und per Telefon, aber keine Chance.
Psychische Gesundheit:Keine Hilfe in Sicht
Lesezeit: 7 min
Die Psychotherapie geht weiter, wenn auch nur über das Tablet.
(Foto: Nick Lowndes/imago images/Ikon Images)Immer mehr Menschen suchen in der Pandemie psychologische Hilfe. Doch es gibt nicht genug Therapieplätze für alle, die aktuell Hilfe brauchen - und der Höhepunkt des Zulaufs in die Praxen ist längst nicht erreicht.
Von Julia Rothhaas
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Gesundheit
»Mental Load ist unsichtbar, kann aber krank machen«
Beziehung
"Die beste Paartherapie ist das Zusammenleben"
Psychologie
Was einen guten Therapeuten ausmacht
Essen und Trinken
»Es muss nicht alles selbstgemacht sein«
Gesundheit
Mythos Kalorienverbrauch