Prinzessin Madeleine:Der Königskinder Liebesleid

Madeleine ist nicht die erste Prinzessin mit Liebeskummer. Königskinder haben jede Menge Erfahrung mit windigen Geschäftsmännern und untreuen Testosteronbolzen.

Sarina Pfauth

Das auch noch. Der königliche Pressesprecher dürfte momentan schlaflose Nächte haben. Denn nachdem das schwedische Königshaus am Wochenende offiziell bekanntgeben musste, dass Prinzessin Madeleine und ihr Verlobter Jonas Bergström sich getrennt haben, gerät nun auch noch Madeleines Bruder Carl Philip in die Schlagzeilen.

Prinzessin Madeleine, Schweden, ap

Es war einmal: Prinzessin Madeleine von Schweden und ihr damaliger Verlobter Jonas Bergström.

(Foto: Foto: AP)

Das schwedische Boulevardblatt Expressen verkündete, dass Carl Philips angebliche Freundin Sofia Hellqvist nicht nur Bikinis präsentiert und als Soap-Sternchen über schwedische Fernsehbildschirme flimmert, sondern auch schon als Nacktmodell posierte. Eine Gemahlin mit solch freizügiger Vergangenheit, das würde auch im liberalen Schweden eher keine gute Presse für den Königshof bringen.

König Carl Gustaf XVI. wird sich wohl die grauen Haare raufen ob der Liebesgeschichten seiner Kinder. Eine vollbusige Soap-Darstellerin mit Nacktfotos. Eine geplatzte Verlobung. Und die künftige Königin heiratet einen Fitnesstrainer.

Carl Gustaf soll sich lange gegen Victorias Verlobten, den Fitnesstrainer Daniel Westling aus dem Provinzstädtchen Ockelbo und aus betont kleinen Verhältnissen, gewehrt haben. Aber Victoria setzte sich mit der Liebe zu ihrem schwer nierenkranken Partner durch.

Madeleines Verlobter Jonas Bergström hingegen galt als passender Schwiegersohn: Der gewandte Jurist aus gehobenen Kreisen schnitt beim vermeintlich künftigen Schwiegervater im Vergleich zu Victorias Auserwähltem angeblich wesentlich besser ab. Die gute Partie Jonas Bergström kam dem König nun mutmaßlich durch einen Seitensprung des 31-Jährigen abhanden.

Bergström soll Prinzessin Madeleine mit der 21-jährigen Norwegerin Tora Uppstrøm Berg betrogen hatte. Die junge Dame hatte das jedenfalls in der vergangenen Woche einem norwegischen Hochglanzmagazin berichtet. Das schwedische Aftonbladet schreibt, Madeleine habe schon längst von der Affäre gewusst. Sie habe allerdings nicht damit gerechnet, dass der Seitensprung publik werde und solche Wellen schlagen würde.

Es scheint, als hätten die schwedischen Königskinder kein glückliches Händchen in Liebesdingen. Allerdings: Paarbeziehungen scheinen in königlichen Familien generell ein problembesetztes Thema zu sein. Prinzen und Prinzessinnen aller Zeiten schlugen sich mit untreuen Ehemännern (Lady Diana), missgünstigen Untertanen (Dornröschen) und bösen Schwiegermüttern (Sissi) herum.

Prinzessin Margaret, die Schwester der Queen, durfte ihre große Liebe, den Fliegeroffizier Peter Townsend nicht heiraten, weil er geschieden war - und die Etikette am königlichen Hof in den fünfziger Jahren noch nicht zuließ, dass eine Königliche Hoheit eine Ehe mit einem Bürgerlichen einging, der zudem schon einmal verheiratet war.

Ihr Onkel, Edward VIII., hat die Liebe zu einer geschiedenen Frau um den Posten als König gebracht - er verzichtete aus Liebe zu der extravaganten Amerikanerin Wallis Simpson auf den Thron.

Königin Elisabeths Sohn Prinz Andrew wiederum durfte seine Auserwählte zwar heiraten - seine Frau Sarah, besser bekannt als "Fergie" gab sich auf Dauer dann aber nicht mit ihm zufrieden. Anfang 1992, nach sechs Jahren Ehe, soll sie eine Affäre mit dem amerikanischen Millionär Steve Wyatt gehabt haben. Im Sommer 1992 gelangten intime Fotos von Fergie und ihrem Finanzberater John Bryan an die Öffentlichkeit. Da hatten die Anwälte von Sarah und Andrew allerdings schon Verhandlungen über eine Trennung aufgenommen. Die britische Presse beschäftigte sich in der Folge ausgiebig mit Fergies Millionenschulden - die Rede war 1996 von vier Millionen Pfund.

Unvergessen unglücklich in ihrer Ehe war Lady Diana, die Princess of Wales. Ihr Mann, der britische Thronfolger Prinz Charles, hatte offenbar nie sonderlich großes Interesse an ihr gezeigt und wäre wohl lieber früher als später mit seiner Geliebten Camilla durchgebrannt. Prinzessin Diana sagte 1995 in einem Fernsehinterview, dass sie eine Ehe zu dritt geführt hätten: "Well, there were three of us in this marriage, so it was a bit crowded."

Auf der nächsten Seite lesen Sie, warum es für Königskinder so schwer ist, den richtigen Partner zu finden - und warum man sich um Madeleine keine Sorgen machen muss.

Windige Typen jeglicher Couleur

Prinzessin Stéphanie von Monaco hat wie Madeleine Erfahrung mit dem Lösen einer Verlobung. 1990 trennte sich die Prinzessin von dem französischen Makler Jean-Yves Lefur. 1992 wurde unter stürmischer Anteilnahme der Boulevardblätter bekannt, dass sie von Daniel Ducruet, einem Leibwächter der fürstlichen Familie und früherem Eisverkäufer, Fischhändler und Polizisten ein Kind erwartete. Ihr Vater, Fürst Rainier III., erteilte dem Vater seines Enkels Palastverbot. Nach der Geburt des zweiten Kindes knickte der strenge Fürst, der seiner Tochter zuvor angeblich das monatliche "Taschengeld" von damals umgerechnet 8000 D-Mark gesperrt und ihre Wohnungen in Los Angeles und Paris aufgelöst haben soll, ein und stimmte der Hochzeit mit Ducruet zu. Am 1. Juli 1995 heirateten beide im Rathaus von Monte Carlo.

Die Ehe hielt nicht lange: Paparazzi hatten Ducruet dabei ertappt, wie er sich mit einer belgischen Stripperin in einem Swimmingpool vergnügte. Kompromittierende Fotos bereicherten mehrere europäische Magazine, nachdem ein italienischer Privatsender die auf Videofilm gebannten Bilder ausgestrahlt hatte. Am 4. Oktober 1996 wurde das Paar wieder geschieden. Ihr drittes Kind bekam Stéphanie von Monaco 1998. Wer der Vater ihrer Tochter Camille Marie Kelly ist, gab die Prinzessin nicht bekannt. Danach lebte die Prinzessin ab dem Jahr 2000 einige Zeit mit dem Schweizer Zirkusdirektor Franco Knie zusammen in dessen Zirkuswagen im schweizerischen Rapperswil. Auch diese Beziehung scheiterte, 2002 zog sie mit ihren drei Kindern zurück nach Monaco. Ein Jahr später heiratete sie dann in Genf den zehn Jahre jüngeren portugiesischen Zirkus-Artisten Adans Lopez Peres.

Ihren Bruder Albert, inzwischen Fürst von Monaco, scheint dieses Drunter und Drüber abgeschreckt zu haben. Der alternde Junggeselle begründete seine Heiratsabstinenz mit dem Satz "Ich habe kein Recht, mich zu irren."

Sich als Königskind für den Richtigen zu entscheiden, ist wohl keine leichte Aufgabe, scheinen die Prinzen und Prinzessinnen Hochstapler und windige Typen aller Couleur doch förmlich anzuziehen. Was ja auch kein Wunder ist, lockt doch ein Leben in Glanz und Reichtum und mit jede Menge öffentlicher Aufmerksamkeit, wenn es gelingt, ein Königskind um den Finger zu wickeln.

Genau die dürfte Partnerwahl und Beziehungsführung der Königskinder sicherlich nicht einfacher machen: Horden von Paparazzi und Klatschreportern, die sich für jedes noch so kleine Detail einer adeligen Partnerschaft interessieren, lassen ein vorsichtiges Kennenlernen kaum zu.

Um die schwedische Prinzessin Madeleine muss man sich derzeit jedoch wohl trotz Trennung keine ernsthaften Sorgen machen - sie scheint nicht im Liebeskummer zu versinken. Das Aftonbladet wusste zu berichten, die 27-Jährige sei nach der offiziellen Entlobung zunächst mit einer Freundin shoppen gegangen, hätte sich dann einer Schönheitsbehandlung unterzogen und sei nun nach New York gereist.

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