Prinz William und Kate Middleton: Souvenirs:Küchenhilfe Kate

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Kaffeetassen, Teller und Geschirrhandtücher: Die Devotionalien zur Hochzeit von William und Kate sind in London momentan der Renner. Der königliche Hof teilt diese Euphorie - solange es nicht um Taschentücher geht.

Andreas Oldag

Die freundliche Dame vom Royal Collection Shop in London wirkt untröstlich: Der Hochzeitsteller von Prinz William und Kate sei leider nicht mehr zu haben. "Die Leuten rennen uns die Tür ein", sagt sie. Das von der Queen autorisierte Geschäft gegenüber dem Buckingham Palace ist die erste Adresse für Fans der königlichen Familie. Hier finden sie Kitsch und Nippes, der auch im heimischen Wohnzimmer ein wenig Windsor-Flair verbreiten soll. Von glänzenden Plastikkrönchen bis zu flauschigen Kopfkissen mit der Aufschrift "God save the Queen" ist alles zu finden.

Der Renner: eine eigens für die geplante Hochzeit von Prinz William und Kate Middleton herausgebrachte Porzellanserie. (Foto: Getty Images)

Der Renner ist derzeit allerdings eine eigens für die geplante Hochzeit von Prinz William und Kate Middleton herausgebrachte Porzellanserie. Dabei handelt es sich um eine Kaffeetasse für 35 Pfund (etwa 42 Euro), eine Dose (25 Pfund) und einen Teller (40 Pfund). Die Souvenirs sind mit Blattgold verziert und tragen die Initialen des jungen Paares.

Während die Nation dem Ereignis des Jahres am 29. April entgegenfiebert, an dem sich Prinz William und die künftige Princess Catherine in der historischen Westminster Abbey das Jawort geben wollen, boomt das Geschäft mit der Hochzeit. "Es ist ein gute Nachricht für viele Einzelhändler", sagt Richard Dodd vom Handelsverband British Retail Consortium. Experten rechnen mit zusätzlichen Einnahmen von bis zu einer Milliarde Pfund. Hoteliers melden bereits rege Buchungen. Wer für Ende April in London noch ein Zimmer sucht, muss saftige Preisaufschläge in Kauf nehmen.

Mit vollen Kassen können insbesondere die Andenkenhändler der Hauptstadt rechnen. In den Verkaufsregalen stapeln sich schon jetzt T-Shirts mit bunten Fotos des jungen Paares, Poster und Fähnchen. Besonders glücklich ist man im Buckingham Palace nicht gerade über den bunten Tand, der meistens in China produziert wird. Im Gegensatz zur qualitativ höherwertigen Ware des Royal Collection Shop sind die billigen Souvenirs nicht autorisiert.

Doch die Queen als Haushaltsvorstand der königlichen Familie hat sich offenbar mit der Massen-Vermarktung der Windsors abgefunden. Und ihr Enkel William sehe die Sache ohnehin entspannt, heißt es in London. Sogar Geschirrtücher sind als Erinnerungsstücke an die Traumhochzeit offiziell erlaubt.

Strenge Beamte am Hofe verweisen indes auf ein Ereignis aus dem Jahre 1947 - die Hochzeit von Elisabeth II und Prinz Philip. Damals hatten Andenkenhändler nicht autorisierte Taschentücher, die ein Portrait des Paares trugen, auf den Markt gebracht. Der Hof versuchte daraufhin, den Verkauf zu stoppen: Es sei respektlos, sich in solch ein Tuch zu schnäuzen. Die Intervention von höchster Stelle blieb jedoch erfolglos. Die Taschentücher fanden reißenden Absatz - auch um die während der Zeremonie fließenden Freudentränen zu trocknen.

Indes gibt es Hoffnung für Freunde des aktuellen Hochzeitstellers. Das edle Stück, das von einer namentlich nicht genannten Porzellanmanufaktur in Stoke-on-Trent hergestellt wird, soll in einigen Wochen wieder lieferbar sein. Doch das Geschäft mit dem Kitsch kommt schließlich der hehren Kunst zugute: Sämtliche Einnahmen aus dem Royal Collection Shop gehen in den Royal Collection Trust - eine Stiftung, die für den Unterhalt der königlichen Kunstsammlungen aufkommt.

© SZ vom 12.01.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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