Politik und Journalismus: Abstand, bitte

Journalisten und Politiker - wie hier Bayerns Ministerpräsident Markus Söder - sind sich im Arbeitsalltag nahe. Und jede Seite hält sich für wichtiger als die jeweils andere.

(Foto: dpa)

Politiker und Journalisten brauchen und benutzen einander - wie sehr, zeigt das irre Chaosjahr 2018. Es ist jetzt höchste Zeit für eine Sommerpause.

Es gibt viele gute Orte, um an einem späten Sonntagabend das Elfmeterschießen der Fußball-WM zwischen Kroatien und Dänemark zu schauen, neben dem Stadion gehören dazu der Biergarten und die heimische Couch. Das Foyer der Münchner CSU-Zentrale mit einem etwas schief hängenden Fernseher gehört eher nicht dazu. Zumal, wenn die Nachricht von Horst Seehofers Rücktritt als Parteichef just in dem Moment aus der Vorstandssitzung dringt, als der Kroate Ivan Rakitic sich den Ball hinlegt zum vielleicht finalen Schuss. Rakitic - das muss man später nachlesen - bringt die Sache zu Ende, was man von Seehofer ja nicht behaupten kann.