Pessimismus:Und wie hältst du dich so?

Pessimismus: Nie war es so schwer optimistisch zu sein wie heute - aber sich einfach zu verkriechen ist auch keine Lösung.

Nie war es so schwer optimistisch zu sein wie heute - aber sich einfach zu verkriechen ist auch keine Lösung.

(Foto: la dina / photocase.de)

Klimawandel, Trump, AfD - glaubt man der allgemeinen Endzeitstimmung, steht der Weltuntergang kurz bevor. Wie unsere Autorin versucht, trotzdem Haltung zu bewahren

Von Johanna Adorján

Zu den Grundpfeilern unserer Zivilisation gehört die Verabredung, dass die Frage "Wie geht's?" mit "gut" zu beantworten ist. Bei einem Lottogewinn oder einer glücklich über die Bühne gebrachten Scheidung zu erhöhen auf "sehr gut". Nun kennt man natürlich das Rumgenörgel überkritischer Zeitgenossen, dass diese Frage durch die von vornherein feststehende Antwort nichts als eine Floskel sei. Neu ist mir, dass ich jetzt auch noch an der Frage selbst etwas auszusetzen habe. Meiner Meinung nach trifft "Wie geht's?" nicht mehr, was wir gerade kollektiv durchmachen. Ich möchte daher für eine zeitgemäßere Begrüßungsfloskel plädieren. Statt des neutralen "Wie geht's dir?" bin ich für ein empathischeres "Wie hältst du dich?"

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