Im April 1917, mitten im Ersten Weltkrieg, stand in München eine Lehrerin wegen "pazifistischer Treibereien" vor Gericht. Marie Zehetmaier hatte unter anderem Friedenspetitionen an den Reichskanzler zur Unterschrift ausgelegt und einen Brief an den berühmten Pazifisten Alfred Hermann Fried verfasst, mit der Bitte, dessen "Handbuch der Friedensbewegung" für eine Broschüre verwenden zu dürfen. Der Brief wurde abgefangen und Marie Zehetmaier vor Gericht gestellt, wo sie schließlich freigesprochen wurde. Ein Arzt hatte ihr bescheinigt, "infolge geistiger Überarbeitung zu Wahnideen" gekommen zu sein.
Pazifismus:Der Traum vom Frieden
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Schon im Kaiserreich diskutierten Pazifisten, ob Waffengewalt gegen einen Aggressor legitim ist. Der Ukraine-Krieg zeigt jetzt wieder, wie schwer sich die Friedensbewegung mit dieser Frage tut. Eine historische Einordnung.
Von Paul Munzinger

Historie:Weißer Tod
Das falsche Kalkül eines Despoten, ein unterschätzter Gegner, die Welt in Aufruhr: Vieles an Putins Angriff auf die Ukraine erinnert an den "Winterkrieg" der Sowjetunion gegen das kleine Finnland 1939/40. Ein historischer Vergleich.
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