Paris: Dior-Schau ohne Galliano:Als die Models Trauer trugen

Defilee ohne Designer: Nach dem Skandal um antisemitische Beleidigungen fand die Dior-Schau in Paris ohne den geschassten Kreativ-Kopf John Galliano statt.

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A model presents a creation by British designer John Galliano for French fashion house Dior as part of his Fall-Winter 2011/2012 women's ready-to-wear fashion collection in Paris

Quelle: REUTERS

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Defilee ohne Designer: Nach dem Skandal um antsemitische Beleidigungen fand die Dior-Schau in Paris ohne den gechassten Kreativ-Kopf John Galliano statt. In Bildern.

Das Make-up der Models erweckte den Eindruck, als würde er schmerzlich vermisst: John Galliano, langjähriger Dior-Designer, kurz vor der Show gechasst, weil er in einem Pariser Café ein Pärchen mit antisemitischen Äußerungen beleidigt haben soll. Doch Sidney Toledano, Chef des französischen Luxuslabels, distanzierte sich am Rande der Präsentation der Herbst- und Wintermode erneut klar von seinem früheren Star-Schneider.

A model presents a creation by British designer John Galliano for French fashion house Dior as part of his Fall-Winter 2011/2012 women's ready-to-wear fashion collection in Paris

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Es sei für die Traditionsmarke "sehr schmerzhaft", mit den antisemitischen Pöbeleien des Modeschöpfers in Zusammenhang gebracht zu werden, sagte der Dior-Chef.

Gänzlich unbeeindruckt von dem Skandal zeigten sich die Mannequins: Mit cooler Miene und ansonsten bisweilen recht wenig am Körper stolzierten sei den Laufsteg hinab.

Christian Dior: Runway - Paris Fashion Week Fall/Winter 2012

Quelle: Getty Images

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15 Jahre lang hatte Galliano den Stil von Dior vorgegeben. In einer Branche, die dem ständigen Zwang unterworfen ist, sich zu erneuern, ist das ungewöhnlich lange. Mancher Modekenner mutmaßte deshalb, dem Luxuslabel käme der Skandal gerade recht, um den exzentrischen Couturier loszuwerden.

Christian Dior: Runway - Paris Fashion Week Fall/Winter 2012

Quelle: Getty Images

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Dass Dior durch den Skandal langfristig Schaden nimmt, glauben Experten ohnehin nicht: Prominente, wie die französische Präsidentengattin Carla Bruni, tragen bei offiziellen Anlässen regelmäßig Roben aus der Edelschneiderei. Nicht weniger beliebt: die Accessoires der traditionsreichen Modemarke.

A model presents a creation by British designer John Galliano for French fashion house Dior as part of his Fall-Winter 2011/2012 women's ready-to-wear fashion collection in Paris

Quelle: REUTERS

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Die Modenschau seines eigenen Labels am Sonntag sagte John Galliano ab. Der 50-Jährige war im Pariser Szeneviertel Marais mehrfach durch antisemitische Pöbeleien aufgefallen. In einem Video ist er außerdem in angetrunkenem Zustand mit der Äußerung "Ich liebe Hitler" zu sehen.

Christian Dior: Runway - Paris Fashion Week Fall/Winter 2012

Quelle: Getty Images

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Galliano, der sich deshalb vor Gericht verantworten muss, hat sich mittlerweile für sein Verhalten entschuldigt. Als Nachfolger des Stardesigners, der derzeit außerhalb von Paris eine Entzugskur machen soll, sind zwei Namen im Gespräch: der italienische Givenchy-Chefdesigner Riccardo Tisci und der französische Modeschöpfer Haider Ackermann. Inwiefern ein neuer Kreativ-Kopf den typischen Galliano- bzw. Dior-Stil revolutioniert, bleibt abzuwarten.

Christian Dior: Runway - Paris Fashion Week Fall/Winter 2012

Quelle: Getty Images

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Gallianos letzte Kollektion wirkte handwerklich äußerst gelungen.

Christian Dior: Runway - Paris Fashion Week Fall/Winter 2012

Quelle: Getty Images

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Inspiriert von britischen Dandys schwelgte sie in langen, schwingenden Silhouetten mit Maxi-Capes und Mänteln zu kurzen wippenden Röcken oder Knickerbocker-Hosen. Materialien wie Samt, Kaschmir, Chiffon und Pelz ließen das Ganze kostbar erscheinen.

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Quelle: AFP

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Am Ende der Dior-Schau traten statt des Designers die Teammitglieder des Schneiderateliers in weißen Kitteln auf den Laufsteg. Ein bewegendes Finale einer ungewöhnlichen Präsentation.

© sueddeutsche.de/dpa/AFP/jub/jobr
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