Die fünf Frauen stehen da wie Wächterinnen aus den fernen Neunzigern. Überlebensgroß, in aufrechter Haltung, kein noch so kleines Stück Stoff am Körper. Nackt, wie der Fotograf sie vor der Kamera haben wollte. Es könnten einem eine Menge Fragen einfallen zu Helmut Newtons „Big Nudes“, die an der Wand hinter der Freitreppe im Museum für Fotografie in Berlin platziert sind. Zum Beispiel, ob man Frauen eigentlich noch eindeutiger zu Objekten machen kann? Ob es in die Zeit der Wokeness passt, das Quintett dort hängen zu lassen? Yusra Mardini legt den Kopf in den Nacken, um die Porträts richtig zu sehen. Für sie ist eine ganz andere Frage entscheidend: „Sind sie nicht“, kurzes Zögern, „unglaublich mutig?“
Ausstellungen besuchen mit Yusra Mardini„Im Museum ein paar Stunden verschwinden, das tut mir gut“
Lesezeit: 6 Min.

Die syrische Schwimmerin Yusra Mardini wurde berühmt, als sie ein kenterndes Flüchtlingsboot stundenlang durch das Mittelmeer zog und viele Leben rettete. Ein Jahr später trat sie bei Olympia an. Ruhe? Findet sie heute im Museum.
Von Anne Goebel

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