Christian Wulff ist kein Mann vieler Worte: Zu den Vorwürfen gegen ihn sagte er stets nur das Nötigste - und auch sonst hätte sich mancher mehr politische Teilhabe des Bundespräsidenten gewünscht. Der erste Mann im Staat ließ lieber Bilder sprechen, vor malerischer Kulisse, Ehefrau Bettina im Arm.
Die Kreditkrise, mit der es Christian Wulff zu tun hatte, war keine europäische, sondern eine hausgemachte - im wahrsten Sinne des Wortes. Denn wenn der 52-Jährige nicht in Schloss Bellevue seines Amtes waltete, bewohnte der inzwischen zurückgetretene Bundespräsident ein Häuschen im niedersächsischen Burgwedel. Zwar ist das nicht so hochherrschaftlich wie es sein Amtssitz war, aber durchaus nett anzusehen ist das Häuschen, und einen Garten gibt es auch.
Diese Idylle ist es, die den CDU-Mann mitten in eine Affäre um dubiose Kredite und fragwürdige Geschäftsbeziehungen schlittern hatte lassen. Das Krisenmanagement des Politikers verdiente seinen Namen dabei nur insofern, als dass es die Krise noch verschlimmerte.
Dabei hat Christian Wulff in der Vergangeheit durchaus gezeigt, dass er das Spiel mit den Medien beherrscht, selbst bei widrigen ...
Bettina und Christian Wulff beim Besuch von Montenegros Präsident Filip Vujanovic in Berlin, Dezember 2011