OECD-Studie: Lebensqualität:Dänen haben's gut

In Deutschland lebt es sich gar nicht so schlecht. Wer dennoch auswandern will, sollte sich zuvor überlegen, warum - denn jedes Land hat andere Qualitäten. Ein Überblick.

Violetta Simon

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hängematte

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Sie wollen auswandern? Dann überlegen Sie erst, warum, bevor Sie entscheiden, wohin. Sonst kommen Sie womöglich vom Regen in die Traufe. Denn jedes Land hat andere Kriterien, wenn es ums Lebensqualität geht. Im Übrigen ist Deutschland gar nicht so schlecht. Ein Vergleich in Bildern.

Traurig, eigentlich: Nur 56 Prozent der Deutschen sind im Großen und Ganzen zufrieden mit ihrem Leben. Das hat eine Untersuchung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ergeben, die mit Hilfe eines neuen Index die Lebensqualität seiner 34 Mitgliedstaaten bewertet. Wie die Statistik ermittelt hat, sind die Dänen das zufriedenste Volk. Wer gern unter gut gelaunten Leuten lebt, wird sich auch in Kanada, Norwegen oder in der Schweiz wohl fühlen. Am unglücklichsten sind übrigens die Ungarn und die Portugiesen, denen man von Natur aus Melancholie nachsagt.

Kuss für den Dollar

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Einkommen

Sicher, Geld ist nicht alles. Aber es erleichtert das Leben ungemein. Aus finanzieller Sicht stehen wir nicht schlecht da: Mit 19.665  Euro pro Haushalt liegt das Einkommen der Deutschen leicht über dem Durchschnitt anderer OECD-Staaten wie etwa Frankreich, Italien oder Schweden. Wem das trotzdem zu armselig ist, sollte sich nach Luxemburg oder in die USA absetzen - dort gelten die Einwohner als besonders wohlhabend.

Bademeister

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Berufsleben

7,5 Prozent der Bundesbürger zwischen 15 und 65 sind ohne festen Job. Wer sein Glück im Ausland versuchen will, sollte nach Norwegen, Island oder in die Schweiz auswandern. Dort ist die Situation am Arbeitsmarkt mit Abstand am besten. Auch wenn das Wetter dort schöner ist: In Italien, Griechenland und Spanien stehen die Chancen schlecht - außer, man möchte als Bademeister arbeiten.

Lernen

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Ausbildung

Vor dem Job kommt die Ausbildung. Und die steht in Deutschland nicht selten in der Kritik. Vor allem das deutsche Schulsystem gilt als überholt und schülerfeindlich. Gerade einmal 85 Prozent der Deutschen zwischen 25 und 65 haben einen Schulabschluss - und liegen damit aber immer noch über dem OECD-Durchschnitt. Wer sich zu Höherem berufen fühlt, sollte sich als Austauschschüler in Finnland, Korea, Kanada oder Japan bewerben. Diese Länder haben im Bereich "Bildungswesen" am besten abgeschnitten.

Schlafen

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Life-Work-Balance

Was nützt einem ein gut bezahlter Job, wenn man keine Zeit hat, das Geld auszugeben, sondern jede Nacht ausgelaugt auf dem Sofa endet? Der Faktor "Freizeit" spricht hier eindeutig für Deutschland: Mit 1390 Arbeitsstunden pro Jahr liegen die Bundesbürger 349 Stunden unter dem Durchschnitt. Noch mehr Zeit für sich haben die Skandinavier, Niederländer, Finnen, Belgier und Schweizer. Am wenigsten müssen die Dänen arbeiten.

Schnupfen

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Gesundheitswesen

Mit einer Lebenserwartung von 80,2 Jahren liegen die Deutschen etwas über dem Durchschnitt (79 Jahre). Einerseits ist bei uns die Luft sauberer als in den meisten anderen Ländern. Andererseits machen wir uns durch übermäßigen Tabakkonsum und unverhältnismäßige Gewichtszunahme selbst das Leben schwer. Linderung verspricht ein Umzug in die USA, die Schweiz oder Norwegen: Dort wird im Vergleich zu anderen Mitgliedsstaaten das meiste Geld in die Gesundheit der Bürger investiert.

Wohnzimmer

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Soziales Leben

Jung und alt unter einer Platane auf dem Marktplatz, gemeinsames Essen mit Freunden an einer langen Tafel: Das ist Italien, denkt man immer. Falsch! Rein statistisch gesehen sind Italiener die reinsten Einzelgänger - im Gegensatz zu uns: 94 Prozent der Deutschen haben jemanden, auf den sie sich verlassen können. Fast jeder Zweite hat in den vergangenen Wochen sogar einem Fremden geholfen. Für noch mehr Kontakt empfiehlt sich ein Umzug nach Island, Neuseeland oder Australien: Dort ist das Gemeinschaftsgefühl laut OECD-Statistik besonders ausgeprägt.

© sueddeutsche.de / OECD / vs/job
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