Nora Krug:"Wir Deutschen selbst haben uns nicht entwickelt"

Nora Krug: Heimatbesuch: Nora Krug bei ihrer Ausstellung im NS-Dokumentationszentrum München 2021.

Heimatbesuch: Nora Krug bei ihrer Ausstellung im NS-Dokumentationszentrum München 2021.

(Foto: Edward Beierle)

Ein Besuch bei der Illustratorin Nora Krug in New York, die sich mit der deutschen Identität, dem langen Schatten des Krieges und dem Wesen der Tyrannei beschäftigt.

Von Christian Zaschke, New York

Noch heute, nach 18 Jahren in New York, wird es Nora Krug bisweilen sehr bewusst, dass sie Deutsche ist. Neulich zum Beispiel, in diesem Restaurant in Brooklyn, nicht weit von dem Haus entfernt, in dem sie mit ihrem amerikanischen Mann, ihrer Tochter und dem betagten Kater Rusty lebt. Die Tochter redete munter auf Deutsch drauflos. Die meisten Gäste des Restaurants waren orthodoxe Juden, die Betreiber ebenso. Alles kein Problem, niemand schien überhaupt wahrzunehmen, dass da Deutsch gesprochen wurde. Nur Nora Krug nahm es eben doch wahr. Sehr deutlich.

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