Erziehung:"Andauernd geht es darum, einander zu bevormunden"

Nora Imlau

"Man kann ein Kind nicht gewaltfrei dazu bringen, etwas zu tun, das es nicht will."

(Foto: Maria Herzog)

Tragetuch, Familienbett, Dinkelstangen: Bindungsorientierte Erziehung verlangt Eltern einiges ab. Nora Imlau geht das Ganze realistischer an - als Mutter von vier Kindern und in ihren Ratgebern.

Von Barbara Vorsamer

Mit dem Pinsel malt Nora Imlau erst rote Kringel auf einen Filzring, dann weiße Tupfen. Kuschelig und bunt, aber doch vorhanden - der Ring symbolisiere die eigene Grenze, sagt die Bestsellerautorin in die Kamera ihrer Online-Kreativwerkstatt. Mehr als 2000 Teilnehmer haben bereits einen solchen Stoffring bemalt, alte Verletzungen mit symbolischen Pflastern überklebt und sich "Ich bin gut genug" auf die Hand geschrieben. In acht Videos lernen viele Mütter und ein paar Väter, theoretisches Erziehungswissen in den Familienalltag zu übertragen, 60 Euro kostet der Kurs, demnächst startet der zweite. Vierfach-Mutter Imlau bastelt vor, sie sitzt dabei vor dekorativen Topfpflanzen und sieht aus wie immer: braungerahmte Brille, brünette Locken und eines dieser kleingemusterten Jersey-Shirts mit V-Ausschnitt, die sie so oft trägt, dass man sich fragt, wie viele sie davon im Schrank hat.

Zur SZ-Startseite
Nora Imlau

SZ PlusErziehung
:"Kinder sind nun mal aufwendig"

Wer selbstbewusste Kinder möchte, muss sie eng begleiten - und im richtigen Moment loslassen. Das geht nur mit Feingefühl statt mit Standardregeln. Ein Gespräch mit Bindungsexpertin Nora Imlau.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: