New York Fashion Week:Der Meister und die Models

Generalanprobe in einem Loft in SoHo: Dürre Models staksen zum letzten Casting herein. Hinter den Kulissen der Fashion Week.

Mirja Kuckuk, New York

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Generalanprobe in einem Loft in SoHo: Dürre Models staksen zum letzten Casting herein. Noch einen Tag vor der Show sind die Vorbereitungen in vollem Gange.

Auch David Dalmau, der kreative Kopf hinter dem Label "Custo Barcelona" steckt noch mitten drin. Der Spanier ist bereits zum zwölften Mal auf der New Fashion Week vertreten. Deshalb lässt ihn der Stress einen Tag vor der Show auch relativ kalt. Der "Meister" gibt Interviews, während seine Assistenten - mindestens zehn an der Zahl - geschäftig durch das weiße Loft wuseln.

Hier sind die Eindrücke von der Anprobe:

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Es klopft fortwährend an der Tür. Hochaufgeschossene Wesen, zerbrechlich und zaghaft, treten ein: "I'm here for a fitting." Die Models kommen zum letzten Casting und zur Generalanprobe, dem "fitting", einen Tag vor der Show.

Die einen sind bereits gebucht und sollen ein letztes Mal den perfekten Sitz ihres Outfits prüfen lassen. Die anderen müssen erst noch zeigen, ob Teint und Figur zu den knallbunten Kreationen passen.

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Dalmau hat sich vor knapp 20 Jahren auf einer Fahrradtour durch die USA von der kalifornischen Surfermode inspirieren lassen. Grelle Farben und effekthascherische Prints sind sein Stil.

Seine wild bedruckten Shirts verkaufen sich vor allem in Europa gut. "Die Europäer sind allgemein aufgeschlossener für Farben", sagt der Designer. Trotzdem war es die New York Fashion Week, die ihn 1997 entdeckt und eingeladen hat. Seitdem ist Custo Barcelona der bunte Hund der Show.

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Mit dem Erfolg hat sich eine gewisse Lässigkeit eingestellt. Man sagt Dalmau nach, er interessiere sich auch gar nicht für andere Mode, nur für die eigenen farbigen Entwürfe.

Auch die bestellten Models scheinen unter einem gewissen Aufmerksamkeitsdefizit zu leiden, sie stehen erst einmal rum wie bestellt und nicht abgeholt. Nachdem sie sich in einem engen Nachbarzimmer wortlos umgezogen haben, schreiten sie ebenso stumm einmal quer über das Parkett, um schließlich unbewegt vor einer weißen Wand stehen zu bleiben.

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Ein Blick des "Maestro" scheint zu genügen. Sie wissen, sie dürfen - stehen bleiben. Eine Assistentin macht ein digitales Bild, eine andere sichtet die Bilder am Laptop und druckt sie aus. An einer Pinnwand mit rund 100 Bildern wird die Abfolge der Outfits arrangiert, in der die rund 35 Models schließlich über den Catwalk schreiten.

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Seit einer Woche ist der Spanier Dalmau mit seiner Entourage in New York. Hunderte Models wurden durch das Loft durchgeschleust, 35 von ihnen werden tatsächlich über den Catwalk laufen.

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Ehe das dünne Mädchen an die Wand gelehnt festwachsen kann, beginnen die Assistenten, an ihr herumzuzupfen. Hängt der Stoff zu sehr über unter der Brust, wird er mit Nadeln festgesteckt und dem Schneider im Raum nebenan zum Nachbessern gegeben.

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Die Assistentin telefoniert und lässt sie stehen.

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Der Chef gibt Interviews und lässt sie stehen.

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Das Mädchen hat voerst ihren Dienst getan. Sie schlüpft in Jeans, T-Shirt und Stiefel und verlässt ebenso wortlos, wie sie kam, das Loft. Schließlich wartet da schon ein dürrer Junge. Ein direktes Wort vom Chef hat sie nicht gehört. Aber der Blick hat ja gereicht. Sie weiß, morgen wird sie laufen dürfen - auf dem Catwalk von Custo.

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Custo Barcelona ist im traditionell eher puristisch gekleideten New York buchstäblich bekannt wie ein bunter Hund. Der Spanier, der seit 1997 entwirft, hat sich ursprünglich von der kalifornischen Surfermode beeinflussen lassen. Wilde Drucke und knallige Farben findet er selbst für Schuhe schön.

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Wie bestellt und nicht abgeholt, wartet das nächste Model auf ihren Probelauf. Das stumme Warten, Umziehen und Schreiten zeigt schnell ...

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... Diese Jungs und Mädchen haben hier nichts zu sagen, sie haben auszusehen. Auch wenn sie anfangs verwaist wirken, am Ende gebührt ihnen umso mehr Aufmerksamkeit...

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Da wird von vorne bis hinten an ihnen herumgezupft.

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Passt der Teint ganz wunderbar zur Farbe, der Schnitt aber nicht zur Figur, müssen die beiden Chef-Näher schnell noch mal an den Stoff.

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... bis tatsächlich alles perfekt sitzt und am nächsten Tag die Show beginnen kann.

Text und Bilder: Mirja Kuckuk

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