Historie:"Man hat für Massenmörder demonstriert"

Historie: Landsberg 1951: Richard Jaeger von der CSU fordert bei einer Großdemonstration Gnade für die SS-Kriegsverbrecher.

Landsberg 1951: Richard Jaeger von der CSU fordert bei einer Großdemonstration Gnade für die SS-Kriegsverbrecher.

(Foto: Archiv Manfred Deiler, Europäische Holocaustgedenkstätte Stiftung)

1951 wurden in Deutschland die letzten Todesurteile vollstreckt - gegen Kriegsverbrecher. In der Bundesrepublik herrschte eine aufgeheizte Stimmung, die sich gegen die Siegermächte richtete. Über einen bizarren Protest, der als demokratische Bewegung verkauft wurde.

Von Alexandra Föderl-Schmid

Der Bericht in der Süddeutschen Zeitung vom 8. Juni 1951 beginnt ganz nüchtern: "Der amerikanische Hohe Kommissar McCloy und der amerikanische Oberkommandierende in Europa, General Handy, bestätigten am Donnerstag gemeinsam, daß die Todesurteile an den sieben Landsberger Häftlingen in der Nacht zum Donnerstag zwischen 1 Uhr und 2.30 Uhr durch Erhängen vollzogen wurden. In der Mitteilung wird darauf hingewiesen, daß damit die letzten Hinrichtungen für die während des Krieges von Deutschen begangenen Verbrechen in Landsberg erfolgt sind."

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