Mücken:Hauen und Stechen

Freshly emerged from pupa newborn female Culex pipiens mosquito floating in water prior to start flying off, abundant larvae and pupae still left in water (Roger Eritja)
(Foto: Roger Eritja/ imago)

Sie surren, piksen und saugen. Sie verderben Schlaf, gute Laune und hinterlassen fies juckende Quaddeln, manche schwellen an, werden rot. Sechs Dinge, die die gemeine Stechmücke sympathisch macht - wenigstens ein klein bisschen.

Von Hannah Weber

Bestäuber

Mücken ernähren sich - so wie Bienen und viele andere Insekten - hauptsächlich von Blütennektar. Von unserem Blut saugen nur Weibchen und das auch nur dann, wenn sie sich gerade gepaart haben. In unserem Blut stecken nämlich Eiweiße, die die Weibchen brauchen, um Eier zu produzieren.

Betäuber

Beim Stechen geben Mücken Speichel ab, der dafür sorgt, dass unsere Blutgefäße sich erweitern und das Blut nicht gerinnt. Dadurch kann die Mücke weitersaugen, ohne dass sich die kleine Wunde verschließt. Der Mückenspeichel betäubt außerdem den Stich, damit wir es nicht so schnell merken.

Müffelfan

Je schwitziger, desto besser. Finden Mücken zumindest. Aber auch unsere Körpertemperatur und die Ausatemluft ziehen sie an. Eine Dusche kann also helfen. Auch davonlaufen ist möglich, im Schnitt fliegen Mücken nämlich nicht schneller als 2,5 Kilometer pro Stunde. Halbes Fußgängertempo also.

Schokimacher

Kaum zu glauben, dass die nervigen Surr-Stech-Viecher ziemlich nützlich sind: In unserem Ökosystem spielen sie eine sehr wichtige Rolle: Sie sind Nahrung für viele Fische, Frösche und Eidechsen und bestäuben eine Menge Pflanzen, zum Beispiel den Kakaobaum. Ohne Mücken also auch weniger Schokolade.

Dunkelseher

Stechmücken haben sehr schlechte Augen. Sie werden, anders als viele andere Insekten, nicht von Licht angezogen. Besonders gut können sie dunkle Farben sehen und landen deshalb gern auf dunkler Kleidung.

Vielstfraß

Saugt eine Mücke am Oberarm? Schnell anspannen! Der Muskel klemmt den Rüssel und die Mücke kommt nicht mehr los. Sie läuft dann voll mit Blut. So voll, bis sie platzt. Das wäre was, oder? Ist aber nur ein brutaler Mythos. Ein Forscher in Australien hat es trotzdem geschafft. Rezeptoren an der Mückenbauchmuskulatur geben das Signal: Bin voll, bitte aufhören zu saugen. Für Forschungszwecke hat er dieses Signal unterdrückt... Riesenmückensauerei!

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