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Es war das erste Mal, dass sich Gaddafi nach Beginn der Unruhen in seinem Land zu Wort meldete. Als es dem Despoten so richtig ins Genick regnete, versuchte er es mit einem Schirm. Seine Situation verbesserte sich dadurch zwar nicht maßgeblich, dafür erinnerte er an ein Wesen, das bereits in andere Sphären schwebt: an Mary Poppins, das fliegende Kindermädchen, oder Pan Tau, den Mann mit Schirm und Melone.
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War ja klar, dass Harald Schmidt den abstrusen Auftritt des libyschen Diktators in seiner Show aufgreifen würde. In Form eines Videos nutzte der Moderator die Steilvorlage, um eine Botschaft in eigener Sache zu senden: "Ich war dabei, mit jungen Leuten zu sprechen und wollte mit ihnen die Nacht durchwachen. Aber jetzt muss ich natürlich zeigen, dass hier alles in Ordnung ist, dass ich noch bei der ARD bin und noch nicht bei SAT1. Glaubt nicht diesen Ratten und Medienhunden!"
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Auch die Düsseldorfer, bekannt für ihre frechen und oft auch politisch unkorrekten Wagen, ließen sich die Gelegenheit beim diesjährigen Karnevalsumzug nicht entgehen: Vor dem libyschen Staatschef, der triumphierend ein Ölfass hinter seinem Rücken festhält, kniet Europa mit einem Sack, prall gefüllt mit Euros. Darunter steht der Kommentar: "Schade, das lief wie geschmiert".
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Der Gewaltherrscher als Pappfigur auf dem Rosenmontagszug in Köln: Rund 200 Figuren repräsentieren das libysche Volk, das Gaddafis System wie ein Kartenhaus zum Einsturz bringt.
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42 Jahre lenkte Gaddafi die Geschicke Libyens, doch in Berlin steht er derzeit unter dem Befehl von Anna Menzel (l.) and Annemie Twardawa. Die beiden "Strippenzieherinnen" lassen die Despoten-Puppe derzeit beim Theaterfestival "Freischwimmer 2011" auf der Bühne des Sophiensaals tanzen. Titel des Stücks: "King of the Kings".
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"In Anlehnung an die weibliche Leibgarde Gaddafis hauchen ihm in unserem Stück zwei Frauen Leben ein", erklärt die Regisseurin Ivana Sajevi. Zur Vorbereitung auf die Rolle hätten die Teilnehmer alle politischen Schriften Gaddafis gelesen. In seinem Manifest "Das grüne Buch" stünden nachvollziehbare und "völlig wahnsinnige" Aussagen teilweise im gleichen Satz nebeneinander, sagte Puppenspielerin Twardawa.
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Und wenn Gaddafi in Libyen längst vergessen ist, so wird er dank dieses Musikclips bis in alle Ewigkeit als Star durch den Youtube-Orbit geistern. Der "Zenga-Zenga-Song", eine Parodie auf eine der jüngsten Hassreden Gaddafis, erfreut sich - im Gegensatz zum Diktator selbst - höchster Beliebtheit. Das Video stammt von dem israelischen Musiker Noi Alusch und hat eindeutig das Zeug zum Hit: "die Wiederholung der Worte, das 'Zenga Zenga', die besondere Kleidung und das Hochwerfen der Arme wie in einer Siegesbewegung", sagte Alusch der israelischen Zeitung Jediot Achronot . Der Clip wurde übrigens auch in vielen arabischen Ländern begeistert aufgenommen.
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In der NDR-Satrire-Sendung "Extra 3" sprach Moderator Tobias Schlegl über das gute Verhältnis zwischen Gaddafi und den "Merkels, Sarkozys und Berlusconis dieser Welt": "Er hatte etwas, das ihn sympathisch macht: seinen Sprit". Westliche Spitzenpolitiker hätten ihre Zuneigung sogar in seinem persönlichen Poesiealbum bekundet, erklärte Schlegl weiter und hielt die Seiten eines Albums in die Kamera, auf denen ein (fiktiver) Beitrag von Angela Merkel zu sehen ist: "Lieber Muammar, ich bin klein, mein Herz ist rein, ich will immer Deine Ölprinzessin sein!"
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Wie der NDR-Moderator in der Satire-Sendung weiter lästerte, habe der "libysche Lümmel mit dem Klamottengeschmack von Thomas Gottschalk" auch in Italien mindestens einen Fan: Premierminister Silvio Berlusconi, der dem Despoten versichert: "Silvio + Muammar = Freunde!!".
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Bei einigen Auftritten fragt man sich, ob Gaddafis Outfits einer Ansage mit Symbolcharakter oder eher einer Verkleidung entsprachen, wie zum Beispiel diese zu groß geratene Uniform bei seiner Rede in Tripolis im Juni 2010. Kein Wunder, dass der libysche Staatschef so gerne als Vorlage für satirische Zwecke genutzt wird - zuweilen verkörpert er selbst seine eigene Karrikatur.