Moment mal:Haus am See, Fort Erie, am 27. Dezember 2022

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(Foto: Nick Iwanyshyn/AP)

Von Marlene Weiß

Ein Haus am See ist eine feine Sache, "alle komm'n vorbei, ich brauch nie rauszugehn", sang der deutsche Hip-Hop-Musiker Peter Fox schon vor vielen Jahren in seinem Song über einen attraktiven Immobilienstandort. Aber alles hat seine Kehrseite, ganz besonders das Wetter, das generell zu Übertreibungen neigt. Als in den Vorweihnachtstagen ein arktischer Kaltlufteinbruch über Kanada und die USA rollte, traf eisige Luft mancherorts auf recht milde, was zu heftigen Winden führte. Der Luftdruck fiel so schnell, dass US-Wetterdienste von einer Bomben-Zyklone sprachen, einem äußerst dynamischen Tiefdruckgebiet. Der um diese Jahreszeit noch weitgehend eisfreie Eriesee hatte diesem Sturm wenig entgegenzusetzen. Der kalte Westwind ließ das Wasser wie in einer riesigen Badewanne zum Ostende des Sees schwappen, wo der Pegel um mehrere Meter anstieg. Hinzu kamen rund sechs Meter hohe Wellen, die auf die Häuser am Ufer prallten und diese mit dickem Eis überzogen. Dieses Bild entstand im kanadischen Fort Erie, nahe dem US-Ort Buffalo auf der anderen Seite der Grenze gelegen. Die extremen Schneemassen, gespeist aus feuchter Luft über dem Eriesee, die der Sturm auf Buffalo ablud, blieben Fort Erie weitgehend erspart. Aber nicht das Eis. Wie gut die Häuser am See die Sache aushalten, wird sich erst zeigen, wenn es geschmolzen ist. Für den Jahreswechsel ist schon wieder ungewöhnlich warmes Wetter angesagt.

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