Ebenfalls eine schillernde Figur der 50er: Rosalie Marie Auguste, besser bekannt unter dem Namen Rosemarie Nitribitt (Archivbild von 1957) wurde am 1.11.1957 erdrosselt in ihrer Wohnung aufgefunden. Die mörderische Geschichte um die bekannte Frankfurter Prostituierte erregte die prüde Nachkriegsgesellschaft, diente als Vorlage für Spielfilme und mahnende Warnung für junge Mädchen. Nitribitt stilisierte sich gezielt zur Edelhure, richtete ihr Auftreten auf Industrielle und Geschäftsleute aus, auch prominente Wirtschaftsführer sollen unter ihren Kunden gewesen sein. Nitribitt verdiente in den letzten Jahren ihres Lebens gewaltige Summen, die sie vorwiegend in Prestigeobjekte investierte. Sie wurde gerade einmal 24 Jahre alt. Mit ihrer Ermordung, die bis heute nicht aufgeklärt ist, setzte ein regelrechter Mythos ein. Ein in Leder gebundenes Notizbuch der Prostituierten soll angeblich 100 prominente Namen enthalten. Über den Fall Nitribitt sagte der SZ-Redakteur Erich Kuby, er würde "einen ansehnlichen Teil der westdeutschen Gesellschaft in die Luft sprengen."
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