·:Mode & Moral 50er

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Die 50er Jahre - der letzte große Versuch einer einheitlichen Ästhetisierung aller Lebensbereiche. Die prüde Moral wirkt sich nicht zuletzt auf die Mode aus.

Hochgeschlossen, wadenlang, tailliert und und ab Hüfthöhe bauschig - so sah das typische Alltagskleid der fünfziger Jahre aus (Aufnahme aus dem Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg).

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Alles andere als prüde: Hildegard Knef. Am 1. August 1948 zierte die Schauspielerin die erste Ausgabe des Magazins Stern. Drei Jahre später sorgte sie als Prostituierte Maria in "Die Sünderin" für einen ausgewachsenen Skandal: In einem einzigen Film zeigt sie sich nackt, leistet Sterbehilfe und begeht schließlich Selbstmord. Die Kirche ging auf die Barrikaden, doch der Durchbruch war ihr damit sicher.

(Foto: obs/Stern)

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Üppige Kurven, Schmollmund, blondes Haar - Marylin Monroe galt als Sexgöttin und war das beliebteste Pin-up-Girl der 50er Jahre. Sie inspirierte selbst nach ihrem Tod namhafte Künstler wie Dali und Warhol. Cliff Jones schrieb ihr zu Ehren ein Musical. Doch Norma Jeane, wie sie mit bürgerlichem Namen hieß, hatte Zeit ihres Lebens zunehmend unter ihrer Berühmtheit und ihrem Dummchen-Image gelitten. Am 5. August 1962 starb die Monroe - an einer Überdosis Schlaf- und Beruhigungstabletten. Der Regisseur John Huston sagte über sie: "Ihr größter Feind war die Schlaflosigkeit. Nur Gott weiß, wie sie gefürchtet hat, nicht zu schlafen und dadurch ihre Schönheit zu verlieren."

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Wichtigstes Accessoir für Sexgöttinnen: der Nylonstrumpf. Er gilt als Highlight der Modegeschichte - leider neigt er nach wie vor zu Laufmaschen. Abgesehen davon übt er insbesondere auf Männer eine starke erotische Ausstrahlung aus, nicht zuletzt deshalb, weil er bis zur Mitte der Oberschenkel reicht und am Saum von Strapsen gehalten wird. In den Jahren 1945 bis 1955 eroberte der Nylonstrumpf mit Naht den Markt. Die Erotik verstärkte sich damit - sofern die Trägerin die Strümpfe nicht schief oder verdreht trug.

(Foto: AP)

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Hier wird das erste Paar Strümpfe, das mit den neuen Maschinen hergestellt wurde, begutachtet. Ein bekanntes westdeutsches Strumpfwerk bringt den feinsten bisher in Deutschland hergestellten Perlon-Strumpf auf den Markt. Er wird auf den modernsten Cotton-Maschinen produziert, die den reinen Perlonstrumpf in einem Arbeitsgang fertigen.

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In Sachen Mode richtete sich die Damenwelt insbesondere nach dem französischen Modeschöpfer Christian Dior und seinen Kollektionen. Die Frau von damals trug Kleider im "Tulpenstil" mit dreiviertel langen Ärmeln, wadenlangen Röcken und eng anliegenden Blusen. Dior setzte mit seiner engen Linie und einem wadenlangen Saum auf den "New Look", der mit Aufkommen des Wirtschaftswunders bei den Trümmerfrauen größte Beachtung fand. Im Oktober 1957 starb Christian Dior an den Folgen eines Herzinfarkts. Sein Stil prägt bis heute die Modewelt und inspiriert zahlreiche Designer.

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Ebenfalls eine schillernde Figur der 50er: Rosalie Marie Auguste, besser bekannt unter dem Namen Rosemarie Nitribitt (Archivbild von 1957) wurde am 1.11.1957 erdrosselt in ihrer Wohnung aufgefunden. Die mörderische Geschichte um die bekannte Frankfurter Prostituierte erregte die prüde Nachkriegsgesellschaft, diente als Vorlage für Spielfilme und mahnende Warnung für junge Mädchen. Nitribitt stilisierte sich gezielt zur Edelhure, richtete ihr Auftreten auf Industrielle und Geschäftsleute aus, auch prominente Wirtschaftsführer sollen unter ihren Kunden gewesen sein. Nitribitt verdiente in den letzten Jahren ihres Lebens gewaltige Summen, die sie vorwiegend in Prestigeobjekte investierte. Sie wurde gerade einmal 24 Jahre alt. Mit ihrer Ermordung, die bis heute nicht aufgeklärt ist, setzte ein regelrechter Mythos ein. Ein in Leder gebundenes Notizbuch der Prostituierten soll angeblich 100 prominente Namen enthalten. Über den Fall Nitribitt sagte der SZ-Redakteur Erich Kuby, er würde "einen ansehnlichen Teil der westdeutschen Gesellschaft in die Luft sprengen."

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Explosive Auswirkungen hatte auch die Serie von Atomtests, die die Amerikaner 1946 starteten, indem sie über dem Bikini-Atoll die erste Atombombe der Nachkriegszeit abwarfen. Vier Tage später präsentierte der französische Modemacher Louis Réard der Pariser Öffentlichkeit einen Entwurf aus vier kleinen Stoffdreiecken. Er taufte ihn auf den Namen des zerstörten Atolls und verursachte damit ebensoviel Empörung wie die Atomversuche. Wer hätte das skandalöse Modell besser präsentieren können, als Marilyn Monroe, die das winzige Stückchen Stoff in die 50er Jahre hinüber rettete.

(Foto: AP Photo/Brooklyn Museum of Art)

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Der Pettycoat - ein bauschiger, steifer Unterrock aus Perlon und Nylon - galt als das Symbol der Jugend. Populär wurde er vor allem durch den Rock'n Roll, dessen Tanzschritte, Hebefiguren Sprünge das wippende, schaukelnde Kleidungsstück besonders gut zur Geltung brachte - nicht zuletzt wegen der immensen Beinfreiheit. Hosen trugen Frauen lediglich zum Sport oder in ihrer Freizeit, etwa die so genannte "Capri Hose".

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Das Ende des Petticoats und seinen üppigen Überkleidern wurde übrigens von einer Dame namens Mary Quant besiegelt. Die Engländerin erfand den Minirock und erhielt dafür sogar den "order of the british empire". Das superknappe Röckchen läutete die 60er Jahre ein ...

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