Süddeutsche Zeitung

Mikrozensus 2012:Ostdeutsche Frauen bekommen immer weniger Kinder

Ohne Nachwuchs durchs Leben: In Deutschland hat mittlerweile jede fünfte Frau zwischen 40 und 44 Jahren keine Kinder mehr. Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Besonders häufig entscheiden sich demnach Akademikerinnen für Kinderlosigkeit.

Immer mehr Frauen in Deutschland bleiben kinderlos. Bereits jede fünfte Frau zwischen 40 und 44 Jahren hat keinen Nachwuchs, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Dies hat zugleich maßgebliche Auswirkungen auf das allgemeine Geburtenniveau. Vor allem im Osten Deutschlands steigt demnach der Anteil kinderloser Frauen. Allerdings ist er im Westen immer noch deutlich höher.

So war in den westdeutschen Bundesländern im vergangenen Jahr fast jede vierte Frau ohne Kinder (23 Prozent). In Ostdeutschland lag der Anteil bei 15 Prozent. Im Vergleich zum Jahr 2008 stieg der Anteil der kinderlosen Frauen im Osten allerdings deutlich um fünf Prozentpunkte. Besonders ausgeprägt ist die Kinderlosigkeit demnach in den Stadtstaaten. Am auffälligsten ist dies in Hamburg, wo 2012 fast jede dritte Frau (32 Prozent) keinen Nachwuchs hatte.

Deutschlandweit die geringsten Quoten bei der Kinderlosigkeit haben Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern mit jeweils 14 Prozent. Unter den westlichen Flächenländern war der Anteil im Saarland (20 Prozent) und in Baden-Württemberg (21 Prozent) am niedrigsten.

Die Zahlen bestätigen zudem einmal mehr, dass viele Akademikerinnen kinderlos bleiben. In den alten Bundesländern erreichte 2012 die Kinderlosenquote bei Akademikerinnen zwischen 45 und 49 Jahren mit 30 Prozent einen neuen Höchststand. Bei den fünf Jahre jüngeren Akademikerinnen wird die Kinderlosenquote hingegen voraussichtlich etwas geringer ausfallen. Bei den westdeutschen Frauen ohne akademischen Abschluss wird dagegen der Anteil der Frauen ohne Kind steigen. Im Osten war dieser Unterschied zwischen Frauen mit und ohne akademische Abschlüsse bislang weniger ausgeprägt.

Die Kinderlosigkeit nimmt in den neuen Ländern derzeit allerdings bei den Frauen mit Hochschul- oder Fachschulabschluss schneller zu als bei den Nicht-Akademikerinnen. Die Erhebungen des Statistischen Bundesamtes basieren auf den Daten des Mikrozensus 2012.

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