Keine Party

70 Millionen weniger schädliche Treibhausgase hat Deutschland 2020 im Vergleich zum Vorjahr in die Luft gepustet - und damit seine Klimaziele erreicht. Pauken, Trompeten und Konfetti? Nicht ganz, denn in den Zahlen stecken zwei Partykiller: Zum einen wurden die Ziele nur wegen der Pandemie erreicht - weniger Pendlerverkehr, stillstehende Fabriken, mehr Radfahrer. Zum anderen handelt es sich bei den Zielen nicht etwa um die harten Vorgaben des Pariser Klimaabkommens. Sondern um welche, die sich die Bundesregierung selbst verordnet hat. Das ist ein bisschen so, als ob man die eigene Mathearbeit korrigiert oder kurzerhand beschließt, dass beim Tischtennis ab sofort ein Satz zum Gewinnen reicht. Kann man machen, doch eine solche Eins oder einen solchen Sieg wird niemand richtig anerkennen. Auch die Klimaziele mag jetzt keiner bejubeln, nicht mal die Umweltministerin selbst. Luisa Neubauer von "Fridays for Future" kommentierte das Ergebnis mit den Worten: "Wir gehen bloß nicht mehr rückwärts." Das reicht aber nicht, um den Klimawandel zu verzögern. Die Party fällt aus.