Magazin zeigt Lady Di als 50-Jährige:Verdammt zu ewigem Leben

Sie starb viel zu jung und blieb bis heute die Königin der Herzen. Nun hat ein US-Magazin Lady Diana wieder auferstehen lassen - als 50-Jährige.

Violetta Simon

Am Freitag wäre Diana Spencer 50 Jahre alt geworden. Noch heute können sich viele Menschen mit dem tragischen Tod der einstigen Princess of Wales nicht abfinden. Doch eine Tote kann man nicht ins Leben zurückholen - oder doch?

Publicity photo of the July 4, 2011 cover of Newsweek magazine featuring Princess Diana and Kate Middleton

Lady Diana an der Seite ihrer Schwiegertochter Catherine - Wunschtraum oder  Geschmacklosigkeit?

(Foto: REUTERS)

Auf dem Cover des US-Magazins Newsweek ist Lady Di an der Seite von Catherine Mountbatten-Windsor zu sehen. Die Frau von Prinz William blickt in das Gesicht ihrer verstorbenen Schwiegermutter - ein Gesicht, das nachträglich die Gelegenheit erhalten hatte, zu altern. So also würde Diana aussehen, wenn sie heute noch am Leben wäre.

Die gruselig anmutende Aufnahme ist die Arbeit eines "geschickten" Bildredakteurs, der das Gesicht der "Königin der Herzen" erst altern ließ und es anschließend mittels Fotomontage auf den Körper von Catherines Schwester Pippa setzte - das Original-Foto zeigt die beiden Schwestern am 11. Juni auf dem Weg zu einer Hochzeit.

Das Cover sorgte in der Medienlandschaft für große Aufregung und stieß bei Journalisten keineswegs durchgehend auf Verständnis: Zahlreiche Blogger und Kommentatoren bezeichneten die Aufnahme als anstößig und deplaziert. So schrieb eine Leserin: "Das ist die schlimmste Schreckenstat, die ich jemals in Form von Journalismus gesehen habe." Wie viele andere Leser auch kündigte sie an, das Magazin in Zukunft nicht mehr lesen zu wollen.

Wilde Spekulationen

In der zugehörigen Titelgeschichte stellt die Autorin Tina Brown höchst spekulative Fragen: Wie wäre Diana heute, wen sie noch am Leben wäre? Was würde sie denken, fühlen? Mit wem aus der königlichen Familie hätte sie Kontakt? Und sie beantwortet diese Fragen auch gleich selbst.

So ist Brown überzeugt davon, dass Diana mit ihrer Schwiegertochter, der frisch gebackenen Herzogin von Cambridge, gut ausgekommen wäre. Zwar müsse sie sich die öffentliche Anteilnahme mit der Frau ihres Sohnes teilen, doch Dianas Schicksal als leidende, verstoßene Prinzessin würde die Menschen nach wie vor mehr bewegen als Catherines Ehe mit Prinz William. Zudem würde sich Diana schon aus Prinzip mit dem Middleton-Clan gegen die Windsors verbünden, indem sie sich mit Catherines Mutter Carole anfreunde.

Drei Ehen für Diana

In der Phantasie der Autorin hätte Diana wieder geheiratet, zweimal sogar - jedoch nicht den "hoffnungslos unzuverlässigen" Dodi Al-Fayed, mit dem sie damals im August 1997 tödlich verunglückte. Der erste Auserwählte wäre ein schwerreicher "Hedge-Fonds-Typ", der ihr ein sorgloses Leben ermöglicht hätte, glaubt Brown. Doch die Beziehung habe nicht lange gehalten. Daraufhin habe sie in Frankreich ein "Finanzgenie" geheiratet, das dazu bestimmt sei, Karriere im Élysée-Palast zu machen. Ein Franzmann. Oh nein.

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Die 50-jährige Diana mit Botox-Kinn - eine Vorstellung, die für das Newsweek-Magazin nicht so abwegig erscheint.

(Foto: AFP)

Eine wirklich dauerhafte Bindung soll Diana ausgerechnet zu ihrem Ex-Mann Prinz Charles empfinden - dem Mann, der sie jahrelang mit seiner Geliebten und zweiten Ehefrau Camilla betrog. Charles sei heute Dianas bester Freund, dem sie mit Verständnis begegnen und den sie um Rat bitten würde - eine ziemlich gewagte These.

Modisch hätte sich Diana nach Angaben der Autorin in Richtung J. Crew und Galliano orientiert, ähnlich wie US-First Lady Michelle Obama. Dass sie dem Alter mit Gelassenheit begegnen würde, hält Brown indes für unwahrscheinlich: "Es gibt keine Zweifel, dass sie ihr Kinn mit Hilfe von Botox-Spritzen gestrafft und ihre Arme im Fitness-Center in Form gehalten hätte".

Diana, mit Botox-Kinn, an der Seite von ihrem besten Freund Prinz Charles - man ist geneigt, diese Spekulationen tatsächlich als die "schlimmste Schreckenstat" zu bezeichnen, wenn das Ganze im Grunde nicht so lächerlich wäre.

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