Luxus-Toilette für Hunde:Das Wauwau-WC

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Promis tragen ihre Hunde am liebsten auf dem Arm und kleiden sie passend zu ihrem Outfit. Für fanatische Vierbeiner-Fans gibt es nun die erste Hunde-Toilette mit Wasserspülung. Ein Gespräch mit dem Erfinder.

Titus Arnu

Hunde haben aus Sicht der Menschen keine besonders feinen Manieren. Sie waschen sich vor dem Essen nicht die Pfoten und machen einfach hin, wo sie wollen. Warum können Katzen brav auf's Katzenklo gehen, Hunde aber nicht? Einfache Antwort: Weil es bisher kein Hundeklo gab. Manfred Neiss, 54, Maschinenschlosser aus Kuhardt in Rheinland-Pfalz, hat nun das erste Wauwau-WC in Deutschland zum Patent angemeldet.

Penelope Cruz trägt ihren Hund, weil er krank ist, Paris Hilton, weil er zur Attitüde gehört. Wer von beiden sich wohl ein Hunde-WC mit Spülung kaufen wird? (Foto: Foto: dpa)

SZ: Wie funktioniert ein Hundeklo? Neiss: Meine Hundetoilette ist vom Prinzip her so gebaut wie eine Menschentoilette, nur hundegerecht. Die Hunde gehen auf eine Grasfläche, um ihr Geschäft zu verrichten. Unter dem Rasen ist ein durchlässiges Gitter. Der Urin sammelt sich in einer Wanne und fließt von dort ab, die groben Hinterlassenschaften werden mit einem Rechen in eine Rinne gezogen und mit einem Wasserstrahl in den Abfluss befördert.

SZ: Und dann muss der Hund die Spülung betätigen? Neiss: Nein, soweit sind wir noch nicht. Die Entwicklung ist erst am Anfang. Die Spülung muss noch das Herrchen betätigen. Später könnte das durch eine Lichtschranke gelöst werden.

SZ: Wie sind Sie denn auf die Idee gekommen, ein Hundeklo zu bauen?

Neiss: Meine Frau hat einen Hundesalon, und irgendwann war ich es leid, jeden Abend die Hinterlassenschaften der Hunde vom Hof zu entfernen. Das war wirklich nicht so angenehm. Dann habe ich eine Weile herumgebastelt, ich bin ja Maschinenschlosser von Beruf, und habe einen Prototypen gebaut. Der steht jetzt im Hof bereit für die Hunde.

SZ: Und, gehen die alle brav aufs Klo?

Neiss: Die meisten schon. Aber für viele Hunde ist es natürlich erst mal gewöhnungsbedürftig, auf das Klo zu gehen.

SZ: Wie kann man einem Hund beibringen, auf dem Klo Sitz zu machen?

Neiss: Mit Leckerli und viel Zureden. Am besten, man spricht mit Hundepsychologen und übt das Klogehen mit einem Trainer zusammen. Und es gibt ja ein altes Sprichwort: Der Hund macht immer auf den größten Haufen. Das heißt, wenn es ein paar Hunde benutzt haben, machen die anderen es nach.

SZ: Eignet sich die Tier-Toilette auch für die Wohnung?

Neiss: Das würde ich nicht empfehlen. Da wäre wohl, na ja, schon ein gewisser Geruch da. Die Toilette ist eher für den Garten gedacht. Das tägliche Gassigehen ersetzt sie übrigens auch nicht - Hunde müssen sich regelmäßig bewegen.

SZ: Im Hintergrund bellt gerade ein Hund, muss der vielleicht mal?

Neiss: Das ist die Dana, ein belgischer Hirtenhund, erst vier Monate alt. Und wir haben noch ein West-Highland-Terrier-Mädchen, die Angie.

SZ: Kann die Dana denn schon alleine auf's Klo?

Neiss: Na ja, ich geh' lieber mal mit, bei jungen Hunden geht es oft daneben.

© SZ vom 25.9.2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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