Süddeutsche Zeitung

Lippenherpes:Küssen tabu

Zahnbürste wechseln und Finger weg vom Mund: Was bei Lippenherpes hilft - und was man auf keinen Fall tun sollte, wenn die Bläschen auftauchen.

Einfache Hygieneregeln können die Verschleppungsgefahr bei Lippenherpes deutlich verringern. "Auch wenn es juckt: An den Bläschen nicht kratzen oder reiben. Sonst kann der Erreger über die Hände auf die Augen, die Nase oder andere Körperstellen übertragen werden", warnt die Präsidentin der Bundesapothekerkammer, Erika Fink.

Die Zahnbürste sollte nach dem Abklingen der Infektion gewechselt werden, auch beim Umgang mit Kontaktlinsen sei Vorsicht angesagt. Ansteckend sei der Patient vom ersten Auftreten der Symptome an - und bis die harte Kruste von den Bläschen abfalle, erklärt Fink.

Die auslösenden Viren seien im Speichel vorhanden, deshalb sollte kein Geschirr oder Handtücher gemeinsam benutzt werden. Küssen sei in dieser Zeit ohnehin tabu: "Das schützt den Partner oder das Kind vor einer Infektion."

Lippenherpes werde oft mit rezeptfreien Cremes behandelt. Diese Arzneimittel sollten besser nicht mit den Fingern, sondern mit einem Applikator oder einem Wattestäbchen aufgetragen werden, empfiehlt die Apothekerin.

Auch wirkstofffreie Pflaster könnten helfen. Sie deckten die Bläschen kosmetisch ab und ermöglichten eine feuchte Wundheilung. Wenn sich der Herpes nach fünf Tagen noch nicht von selbst gebessert habe, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Das gelte auch, wenn die Bläschen häufiger als sechs Mal pro Jahr auftauchten, sowie bei sehr starker oder langanhaltender Bläschenbildung oder wenn das Auge, die Nase oder die Genitalregion betroffen seien.

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AP/pfau
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