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Leute - München:Adorf: "Ich wollte "Winnetou" eigentlich absagen"

München (dpa) - Der Schauspieler Mario Adorf (88) hat mit seiner Rolle als Schurke Santer im Film "Winnetou" gehadert. "Ich fand die Rolle uninteressant: einen Bösewicht ohne jeden Hintergrund, ohne jede Motivation, der einfach nur rumballert", sagte Adorf dem "Münchner Merkur" (Samstag). "Ich wollte "Winnetou" eigentlich absagen." Letztlich habe ihn aber ein Kritiker überredet, doch zuzusagen. Der habe gesagt: "Herr Adorf, das müssen Sie spielen. Karl May ist deutsches Kulturgut."

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München (dpa) - Der Schauspieler Mario Adorf (88) hat mit seiner Rolle als Schurke Santer im Film "Winnetou" gehadert. "Ich fand die Rolle uninteressant: einen Bösewicht ohne jeden Hintergrund, ohne jede Motivation, der einfach nur rumballert", sagte Adorf dem "Münchner Merkur" (Samstag). "Ich wollte "Winnetou" eigentlich absagen." Letztlich habe ihn aber ein Kritiker überredet, doch zuzusagen. Der habe gesagt: "Herr Adorf, das müssen Sie spielen. Karl May ist deutsches Kulturgut."

Adorf hatte 1957 als brutaler Massenmörder im Film "Nachts, wenn der Teufel kam" seinen Durchbruch als Filmschauspieler. In der Verfilmung des Karl-May-Klassikers "Winnetou 1" von 1963 schlüpfte er in die Rolle des Halunken Frederick Santer, der die Schwester des beliebten Indianerhäuptlings tötete.

Adorf hatte in den 1950er Jahren an der Otto-Falckenberg-Schule in München die Schauspielausbildung durchlaufen und anschließend an den Münchner Kammerspielen gearbeitet. Am 15. Mai startet er seine Abschiedstournee "Zugabe". Dabei will er Geschichten aus seiner Karriere erzählen.

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