Letzter Wunsch einer Krebspatientin:Noch einmal lieben

Letzter Wunsch einer Krebspatientin: Paula und Tom, ein Vierteljahr nachdem er zu ihr gezogen ist. Das Flussufer liegt nur ein paar Fußminuten von der Wohnung entfernt.

Paula und Tom, ein Vierteljahr nachdem er zu ihr gezogen ist. Das Flussufer liegt nur ein paar Fußminuten von der Wohnung entfernt.

(Foto: Ramon Haindl)

Die zauberhafte und tief­traurige Geschichte einer Frau, die nach einer Schreckens­diagnose den Mann fürs Leben sucht.

Von Marc Schürmann, SZ-Magazin

An ihrem 53. Geburtstag sinkt Paula* im Garten der Lungenklinik auf eine Bank. Ein Arzt hat ihr und ihrer Schwester Hannah gerade gesagt, woher dieser Husten bei Paula kommt, der vor drei Monaten begann und seit zwei Monaten so schlimm ist, dass Paula, 27 Jahre Raucherin, kaum noch schlafen kann, auch nicht telefonieren, keinen Satz bringt sie zu Ende vor lauter Husten, dazu jetzt das Fieber. Ein Tumor, erklärte der Arzt, sitze auf der Länge von zwei Zentimetern zwischen den beiden Lungenflügeln, an einer Stelle, an der am Rückenmark große Blutgefäße verlaufen. Versuche man den Tumor in einer Operation zu entfernen, sterbe Paula. In einem Lymphknoten habe man ebenfalls Tumorzellen gefunden. Chemotherapie, Bestrahlung, vielleicht lebe Paula in einem Monat noch, vielleicht in zwei Monaten, vielleicht in einem Jahr. Von den Frauen, bei denen ein Bronchialkarzinom festgestellt wurde, leben nach fünf Jahren noch 21 Prozent, jede Zweite stirbt im ersten Jahr nach der Diagnose.

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